Wie berichtet, ist die Waldbrandgefahr im südlichen Oberbayern erneut akut. Die Gefahrenstufe liegt bei vier. Für Johannifeuer gelten deshalb besondere Regeln. Die Kommunen sollen vor Ort entscheiden, ob eine Sonnwendfeier mit Feuer stattfinden kann, oder ob es eventuell zu gefährlich ist. Dabei haben die meisten Vereine mittlerweile die Reißleine gezogen und die Feuer abgesagt.
In Tegernsee sei derzeit nur ein Johannifeuer beantragt, teilt Bürgermeister Johannes Hagn auf Nachfrage mit. Aufgrund der Warnung habe man dies vorerst untersagt. „Vorausgesetzt, die Warnstufe bleibt bestehen, wovon derzeit wohl auszugehen ist.“
Der Tegernseer Rathauschef weist in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass „private Sonnwendfeuer, wie übrigens alle anderen Feuer auch, innerhalb bebauter Gebiete verboten sind.“ Außerhalb bebauter Gebiete seien diese Feuer zuvor bei der Polizei anzumelden. Es versteht sich seiner Meinung nach von selbst, dass „Feuer jedweder Art auf öffentlichem Grund nicht erlaubt sind“.
In Kreuth hat man die Information des Landratsamtes an die beiden Trachtenvereine weitergeleitet. Ein Johannifeuer hätte traditionell am Leonhardstein und eines am Hirschberg entzündet werden sollen. Bürgermeister Josef Bierschneider hat bereits mit einem der Vorstände telefoniert. Im Zweifel wollte man jedoch kein Risiko eingehen. Daher haben die Vereine heute entschieden keine Feuer anzuzünden.
In Gmund steht im Notfall die Feuerwehr parat
In Bad Wiessee seien bisher keine Johannifeuer angemeldet worden, teilt Wiessees Bürgermeister Peter Höß auf Nachfrage mit und fügt hinzu: „Aufgrund der derzeit großen Waldbrandgefahr würden sie auch nicht genehmigt werden.“ In Rottach-Egern wurde das stark besuchte Johannifeuer auf dem Wallberg mittlerweile abgesagt. Der Trachtenverein Wallberg hat heute aufgrund der Gefahrenlage entschieden, das Feuer und damit auch die Sonnwendfeier nicht abzuhalten.
Der Gemeinde Gmund sind derzeit drei Johannifeuer bekannt. Zwei seien von den Teilnehmern wegen der Waldbrandgefahr selbst abgesagt worden, erklärte Geschäftsleiter Florian Ruml am Mittwoch. Eines der abgesagten Feuer sei das bekannte Johannifeuer der Landjugend auf der Berger Alm, das andere abgesagte Feuer sei privat gewesen. Auch das dritte Feuer sei eine private, geschlossene Gesellschaft. Die Veranstalter seien von der Gemeinde auf die Gefahrenlage hingewiesen und sensibilisiert worden. Das Johannifeuer darf „aufgrund der örtlichen Verhältnisse“ durchgeführt werden. Die Feuerwehr ist auch vor Ort.
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