Sparkasse: Kein Geld mehr aus der Hand

Adé Bargeldein- und -auszahlung am Schalter: Kunden der Kreissparkasse in Tegernsee müssen ab dem 18. April umdenken. Ein Automat übernimmt dann die Aufgabe des Mitarbeiters. Aus Gründen der Kostenersparnis sei das ein wichtiger Schritt, begründet der Bankensprecher die Umstellung.

In Tegernsee kann man demnächst nur noch Geld beim Automaten einzahlen.
In Tegernsee kann man demnächst nur noch Geld beim Automaten einzahlen.

Früher war alles besser?! Nein, sagen Befürworter des technischen Fortschritts, ja die Gegner. Auf letztere kommt ab 18. April 2016 trotzdem eine Umstellung zu. Tegernseer Sparkassen-Kunden müssen sich künftig in ihrer Filiale von der persönlichen Bargeldein- und -auszahlung am Schalter verabschieden. Diese Funktion übernimmt dann ein Automat.

So einer, wie er auch schon seit November 2015 in der Geschäftsstelle in Bad Wiessee im Einsatz ist. Sorgen müsse sich aber keiner machen, sagt Kreissparkassen-Sprecher Peter-Friedrich Sieben. Das Wiesseer Modell habe gezeigt: „Die Kunden haben den Automaten angenommen. Beschwerden über das neue Ein- und Auszahlsystem gibt es keine“, erklärt er.

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Ziel: Kosten sparen

Doch warum geht die Kreissparkassen Miesbach-Tegernsee überhaupt diesen Weg und verabschiedet sich von einem für viele Kunden bewährten System? Sieben klärt auf: „Es geht um Umstrukturierungen. Wir wollen bestimmte Arbeiten vereinfachen, um dadurch Kosten zu sparen. Mitarbeiter, die zuvor für den Dienst am Schalter eingeteilt waren und dort Bargeld entgegen genommen haben, werden künftig verstärkt als Berater für die Kunden eingesetzt.“

Dass sich mit der personellen Veränderung ein Trend in Richtung Filialschließungen abzeichne, kann Sieben aber ausschließen. „Das ist in unserem Sparkassenverbund kein Thema. Den Service in der Fläche werden wir auch weiterhin aufrechterhalten.“

Um den aber zu gewährleisten, müsse man nun mal an bestimmten Stellen Abstriche machen, räumt der Sparkassen-Sprecher ein. So geschehen beispielsweise in Kreuth, wo die Filiale nur montags und freitags für Kunden ohne festen Termin geöffnet ist. Oder aber eben durch den Wegfall der persönlichen Bargeldeinzahlung.

Kunden werden rechtzeitig informiert

Der Kreissparkassen-Sprecher ist davon überzeugt, dass der Verlust nicht allzu schwer wiege. Denn: „In erster Linie betrifft die Umstellung am Schalter unsere Geschäftskunden. Hier sind wir aktuell dabei, diese über das neue Verfahren persönlich zu informieren.“ Doch auch Privatkunden werden nicht alleine gelassen. „Für sie haben wir Flyer vorbereitet und auch die Mitarbeiter klären vor Ort auf.“

Sollte es wider Erwarten Probleme bei der neuen Form der Bargeldeinzahlung geben, stünden die Betroffenen nicht alleine da. „Selbstverständlich bekommen sie auch weiterhin persönliche Unterstützung von uns. Der einzige Unterschied ist nur der, dass der Mitarbeiter das Geld nicht mehr in Empfang nehmen darf wie bisher. Gerne begleitet er den Kunden aber bis zum Automaten und erklärt ihm dort alle weiteren Schritte.“

Überhaupt biete das neue System laut Kreissparkassen-Sprecher viele Vorteile: „Das eingezahlte Geld ist sofort verbucht. Zudem lassen sich Einzahlungen nicht nur zu den Geschäftszeiten vornehmen, sondern rund um die Uhr.“ Wer als Sparkassenkunde trotzdem nichts von den Neuerungen hält, muss nicht zwangsläufig umdenken – dafür aber flexibler werden. In der Rottacher und Gmunder Filiale wird nicht umgerüstet. Hier bleibt alles beim Alten.

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