Am Freitag berichtete die HS, dass eine lesbische Hortleiterin aus Holzkirchen ihren Job aufgeben muss, weil sie ihre Freundin heiraten möchte. In einer Pressemitteilung äußerte sich die Arbeitsgruppe Lesben und Schwule (Schwusos) der SPD Oberbayern nun empört über die Kündigung.
Kinderhorte würden geschlossen, weil es an Erzieherinnen mangelt. “Trotzdem kann es sich die Caritas in Holzkirchen leisten eine Hortleiterin zu entlassen, weil sie zu ihrer Liebe steht und heiratet.”
Hier zeige sich wieder einmal wie rückständig die Katholische Kirche immer noch sei, so Gertrud Fetzer-Wenngatz, stellvertretende Vorsitzende der Schwusos Oberbayern. „Ich würde mir genau überlegen, ob ich einen Teil der Erziehung meines Kindes einer so verkrusteten Institution überlassen würde.“
Schwusos fordern keine No-Go-Areas
Die Schwusos verweisen weiterhin darauf, dass die Caritas mit dem Betreiben eines Hortes eine staatliche Aufgabe ausführe, die auch vom Staat finanziert werde. “Es sollte deshalb auch von der Caritas akzeptiert werden, wenn sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die gesetzliche Lebenspartnerschaft entscheiden.”
Der Vorsitzende der Schwuso Oberbayern, Daniel Jazdezweski, wünscht sich eine Arbeitswelt, in der es keine “No-Go-Areas” für Homosexuelle gibt, die eine Lebenspartnerschaft eingehen wollen.
Die Kirche würde sich in diesem Punkt zwiespältig verhalten, findet Jazdezweski: „Ehe zu propagieren, Homosexualität formal zu akzeptieren, aber Lebenspartnerschaft als automatischen Kündigungsgrund zu sehen, zeugt für mich von Scheinheiligkeit.“
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