Sponsoring noch immer zu hoch

Bei der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee ist man auch zwei Jahre nach dem Ausscheiden von Vorstandschef Georg Bromme noch mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt. Das zeigt der heute veröffentlichte Jahresabschluss des Geldinstituts. So sind die Ausgaben für Spenden und Sponsoring immer noch doppelt so hoch wie bei vergleichbaren Sparkassen.

In der Zentrale in Miesbach kann man mit dem Jahr mehr als zufrieden sein. Nur das Sponsoring bleibt noch als Makel in der Bilanz.
In der Zentrale in Miesbach kann man mit dem Jahr mehr als zufrieden sein. Nur das Sponsoring bleibt noch als Makel in der Bilanz.

Aufarbeitung heißt das Stichwort bei der Kreissparkasse-Tegernsee. Seit der neue Vorstandschef Martin Mihalovits im April 2012 das Ruder in dem Geldinstitut übernommen hat, musste vieles revidiert werden, was unter dem ehemaligen Vorsitzenden Georg Bromme noch gang und gäbe war.

Erfreuliche Entwicklung

Das schlägt sich nun auch deutlich in den Zahlen der Sparkasse wieder. So hatte die Sparkasse in dem „schwierigen Jahr 2012“, wie es in der Pressemitteilung heißt, nur einen Jahresüberschuss von rund 500.000 Euro erwirtschaftet. Im bundesweiten Vergleich für eine Sparkasse dieser Größe deutlich zu wenig.

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In den darauffolgenden Jahren konnte der Überschuss jedoch gesteigert werden. Waren es 2013 bereit 2,25 Millionen Euro, konnte die Sparkasse im vergangenen Jahr einen Überschuss von 2,7 Millionen Euro erwirtschaften. Auch die Bilanzsumme stieg um fünf Prozent auf 1,74 Milliarden Euro, das Eigenkapital auf 129 Millionen Euro.

Erfreulich verlief für die Sparkasse auch die Entwicklung bei den Einlagen sowie der Kreditvergabe. In beiden Feldern konnte die Bank eine Steigerung verzeichnen. Dieser Erfolg ist für Mihalovits klar zu erklären: „Wir konzentrieren uns auf das Geschäft mit privaten Kunden sowie Unternehmen in unserer Region.“ Wie man sehe, müsse man sich kein Geld bei anderen Banken leihen, sondern könne die Kredite aus den Einlagen der Kunden bestreiten. „Das gibt uns mehr Unabhängigkeit von den Finanzmärkten.“

Sponsoring noch immer deutlich zu hoch

Deutlich wird aber auch, dass die Sparkasse noch immer mit einigen Ausgaben aus der Vergangenheit zu kämpfen hat. So wurden die sogenannten Sachkosten 2013 um 18 Prozent, 2014 dann noch einmal um 5 Prozent gesenkt. Die wichtigste Stellschraube bleibt aber weiterhin die Reduzierung der in der Ära Bromme so gerügten Sponsoring- und Spendenausgaben der Sparkasse.

Diese konnten im Jahr 2014 um mehr als 340.000 Euro auf knapp 1 Million Euro gesenkt werden. Dennoch liegt die Sparkasse mit ihren Ausgaben hier immer noch doppelt so hoch wie vergleichbare Sparkassen. Mihalovits wirbt hier aber um Verständnis, dass die Veränderungen nicht schneller vonstatten gehen:

Wir sind angetreten, auf diesem Gebiet aktiv zu bleiben, aber in einem für unsere Größe angemessenen Rahmen. Das dies nicht von heute auf morgen zu schaffen ist, war uns klar, denn Radikalmaßnahmen sollte es nicht geben.

Laut Auskunft der Sparkasse liegt der Schwerpunkt der Spenden derzeit auf der Förderung der Jugend sowie im sozialen und kulturellen Bereich. So werden unter anderem die beiden Musikschulen sowie das Olaf-Gulbransson-Museum unterstützt.

Mit Rückblick auf die Vergangenheit hat sich die Sparkasse in Zusammenarbeit mit einem international tätigen Professor für Compliance, Prof. Rolf Stober, nun auch eigene Verhaltensregeln in Bezug auf Sponsoring erarbeitet.

Diese sind unter ksk-mbteg.de einzusehen. „Nachhaltiger Erfolg kann nur erzielt werden, wenn sich alle Mitarbeiter den Werten des Unternehmens entsprechend rechtstreu verhalten und den Geist dieser Vorschriften verinnerlichen und leben“, ist Mihalovits überzeugt.

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