Springt Sarah vom Drei-Meter-Brett?

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Jetzt oder nie! Die elfjährige Sarah ist noch nie vom Drei-Meter-Brett gesprungen. Im Rottacher Freibad steigt sie für uns zum ersten Mal auf den Turm. Wird sie ihre Angst überwinden und den Sprung wagen?

Samstagnachmittag im Rottacher Freibad. Es ist schönstes Badewetter. Auf den Liegewiesen und in den Schwimmbecken tummeln sich die Badegäste. Unser Ziel ist der Drei-Meter-Sprungturm. Ganz in der Ferne ragt er in den Tegernsee. Wir wollen wissen, ob eines der Kinder, das noch nie vom Drei-Meter-Brett gesprungen ist, so mutig ist und spontan dazu bereit wäre.

Zunächst einmal stellen wir fest, dass der Sprungturm gesperrt ist. Aus Sicherheitsgründen, wie uns Schwimmmeister Willi Lang erklärt. “Nach neuesten Sicherheitsbestimmungen ist ein Drei-Meter-Turm eine Gefahrenquelle, die beaufsichtigt werden muss.” Momentan fehle jedoch das Personal, so Lang, deshalb sei der Turm nur teilweise oder bei Bedarf geöffnet.

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Die richtige Technik

Für unseren Versuch der Selbstüberwindung erklärt sich der Schwimmmeister dennoch bereit, den Sprungturm zu öffnen. Sofort strömen die Jugendlichen herbei. Drei Jungs finden es “total einfach” vom Drei-Meter-Brett zu springen. Nur was passiert beim ersten Mal, wenn man – erst einmal oben angekommen – feststellt, dass man Höhenangst hat?

Wenn die Schlange hinter einem immer größer wird und man quasi dazu verdonnert ist, trotzdem zu springen? Soll man sich die Blöße geben und umkehren – oder mutig sein und in die Tiefe hüpfen? Und dann – was könnte im schlimmsten Fall beim Aufprall auf die Wasseroberfläche passieren?

Willi Lang antwortet darauf mit Humor: „Im schlimmsten Fall wird jemand nass – oder ertrinkt, wenn er nicht schwimmen kann.“ Etwas ernster fügt er hinzu: „Das erste Mal sollte man fußwärts nach unten springen.“ Wer nämlich mit dem Kopf zuerst springt und keine Körperspannung hat, könne etwas unglücklich im Wasser landen und Prellungen an Schulter, Genick oder Kreuz davontragen. Außer dem ein oder anderen Bauchklatscher hätte er aber bislang keine schlimmen Unfälle erlebt. Sein Tipp für das erste Mal: „Einfach springen!“

Sarah springt

Aber ist das wirklich so einfach? Wir machen die elfjährige Sarah ausfindig. Sie stand noch nie auf einem Drei-Meter-Brett. Obwohl sie zuerst etwas zögerlich reagiert, will sie es schließlich doch wagen. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und steigt die Treppe des Sprungturms nach oben.

Ein paar Jungs haben sich unterhalb des Turmes versammelt und beobachten interessiert, wie Sarah sich auf dem leicht wippenden Sprungbrett vorwärts bewegt. Sie habe zwar keine Angst, sagt sie, dennoch sei ihr schon „etwas komisch“ zumute. In die Tiefe schaut sie erst gar nicht.

Ohne zu zögern geht sie bis zum Rand des Brettes vor. Kerzengerade steht sie da. Noch einmal dreht sie sich um. Ich zähle: Eins – zwei uuuund drei. Sarah holt tief Luft, tritt einen Schritt nach vorne, breitet die Arme aus und – springt. Mit einem Klatscher versinkt sie im Tegernsee. Das Wasser spritzt in alle Himmelsrichtungen. Das nächste Mal wird sie ihre Arme fest an den Körper pressen, soviel ist sicher. Kurz darauf taucht sie auf und schwimmt zum Ufer. „Das war cool“, lacht sie in die Kamera.

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