Sprudelnde Steuereinnahmen für Wiessee?

Die Sports Medicine Excellence Group (SME), Investor für das neue Hotelprojekt am Jod-Schwefelbad in Bad Wiessee, baut gerade ihr Geschäftsmodell völlig um. Aktuell existieren noch Zweigstellen in Hannover und München. Doch mit der Fertigstellung des Projekts soll der Sitz nach Wiessee verlagert werden – und damit auch die Gewerbesteuer-Einnahmen.

Investor SME will seinen Deutschlandsitz nach Bad Wiessee verlegen. / Archivbild
Investor SME will seinen Deutschlandsitz nach Bad Wiessee verlegen. / Archivbild

Dr. Florian Kamelger, Chef der SME, war am Montagabend zu Gast in Bad Wiessee. Bei der Bürgerversammlung wollte der Investor seine Pläne für das neue Hotel und Klinikprojekt am Jod-Schwefelbadareal den Wiesseern vorstellen und schmackhaft machen.

Dabei sprach er zunächst über das entstehende Restaurant in der Wandelhalle. Dieses sei nicht nur für die Hotelgäste, sondern auch für andere Gäste, also letztlich auch für die Wiesseer geöffnet. Auf die Frage hin, ob Patienten und Gäste dabei getrennt sitzen würden, antwortete Kamelger mit Nein.

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Keine Patienten, kein Krankenhaus

Ohnehin wollte der Schweizer nur ungern von Patienten oder einer Klinik sprechen. Denn schon wegen der Auflagen für eine solche Einrichtung müsste sich die künftige „Sportsclinic“ von einem richtigen Krankenhaus abgrenzen. „Wir können dort nur ambulante Operationen am Bewegungsapparat durchführen. Ich spreche daher eher von einem Funktionsgebäude“, so Kamelger.

Zudem würden in der künftigen Einrichtung sowohl medizinische als auch nicht-medizinische Gäste einkehren. Während die nicht-medizinischen Gäste zur Prävention kämen, wäre der Rest im Sinne eines ganzheitlichen Konzepts vom ersten Arztbesuch bis zur Reha in der Klinik. „Bis auf vielleicht ein kleines Humpeln werden sie diese aber nicht erkennen“, meint der Arzt.

Neue Steuereinnahmen für Wiessee?

Dieses ganzheitliche Konzept soll das neue Markenzeichen der „Sportsclinic“ werden. Denn auch die SME befindet sich aktuell im Umbruch. Von den bisherigen Projekten habe man sich getrennt, um nun gezielt dieses ganzheitliche Konzept zu verfolgen. Dazu werden gerade in Rehetobel, Davos und eben in Bad Wiessee neue Projekt angestoßen, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen.

Derzeit hat die SME noch ihren Sitz in Hannover sowie eine Zweigstelle in München. Das soll sich künftig jedoch ändern. „Wenn wir hier wie geplant unser neues Konzept umsetzen werden, werden wir selbstverständlich auch unseren Sitz nach Bad Wiessee verlegen“, versichert Kamelger. Das ist insbesondere für die Gewerbesteuer-Einnahmen der Ortes interessant.

Man wolle in diesem Bereich nicht mit Steuertricks arbeiten, versichert der SME -Chef: „Wir werden unseren Verpflichtungen selbstverständlich nachkommen.“ Dazu kommen die etwa 100 neuen Arbeitsplätze, die geschaffen werden sollen. Wie viel am Ende jedoch gezahlt werden muss, ist derzeit noch offen.

Denn bestimmte medizinische Betriebe sind von der Gewerbesteuer befreit. „Da erwischen Sie mich auf dem falschen Fuß“, musste Kamelger auf Nachfrage aus dem Publikum zugeben. Hierbei kommt es insbesondere auf die Definition der Klinik an. Wie Bürgermeister Höß in diesem Zusammenhang erklärte, zahlt aktuell keine der bestehenden Wiesseer Kliniken Gewerbesteuer.

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