Kirche oben ohne

Aktualisierung vom 16. September / 12.46
Das Dach ist ab. Kahl stehen die Mauern der Sankt-Josefs-Kirche da. Nachdem die schmucke Glasfassade bereits vor Wochen gewichen war, haben die Baufahrzeuge nun die Dacheindeckung in der Mangel. Bis auf die Holzsparren steht nichts mehr davon.

Eine Kirche oben ohne
Eine Kirche oben ohne

Bettina Göbner vom erzbischöflichen Ordinariat ist zufrieden. „Die Abbrucharbeiten gehen ein klein wenig schneller als gedacht“, berichtet sie. Man könne vorab schlecht planen bei Spezialgebäuden wie diesem. Und jeder Abriss sei auch anders, weiß sie aus Erfahrung.

Deshalb ist sie froh, dass nun bereits einen Tag früher als gedacht die Dacheindeckung gefallen ist. Inzwischen kann man durch das Dach des Gotteshauses hindurchsehen. Innen ist nichts mehr. Außer einem Haufen Schutt. Und den Bauarbeitern, die untereinander laute Ausrufe austauschen.

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Besondere Sicherheitsvorkehrungen

Übertönt werden sie von dem schweren Bagger, der damit beschäftigt ist, den Schutt vom Gebäudeinneren auf einen Container umzuschichten. Als nächstes werden die Seitenwände abgerissen. Morgen fangen die Arbeiter dann an, die Holzbalken nach und nach abzutragen.

Alle verbliebenen Hauptsparren müssen weg. Das geschieht unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Denn die Sparren halten sich gegenseitig und auch die Mauern des Gebäudes stabil, sodass letztendlich auch die Arbeiter im Inneren geschützt sind, erklärt Göbner. Erst wenn alles raus ist, können diese abmontiert werden.

Bis Ende dieser Woche sollen diese Schritte abgeschlossen sein. Der Abbruch der Fundamente und die Vorbereitung der Fläche für den Neubau kommen am Schluss. Mitte November muss alles abgerissen sein, damit der Wintereinbruch keine Probleme verursacht.

Von dem ehemaligen Gotteshaus ist fast nur noch Schutt übrig
Von dem ehemaligen Gotteshaus ist fast nur noch Schutt übrig

Ursprünglicher Artikel vom 29. August mit der Überschrift: St. Josef: Schicksalstage einer Kirche
Die meterhohe Glasfassade der St. Josef Kirche in Holzkirchen ist ausgebaut. Ab Montag soll die Kirche endgültig für ihren Abriss vorbereitet werden. Dabei gilt es einen straffen Zeitplan zu bewältigen. Noch vor Wintereinbruch muss der Rückbau abgeschlossen sein.

Zutritt verboten: Ab Montag wird die Kirche auf den Abriss vorbereitet
Zutritt verboten: Ab Montag wird die Kirche auf den Abriss vorbereitet

Wegen erheblicher statischer Mängel muss die St. Josef Kirche in Holzkirchen durch einen 10,63 Millionen Euro teuren Neubau ersetzt werden. Bei den Plänen hatte man sich im Rahmen eines Architektenwettbewerbs für einen durchaus mutigen Entwurf von Eberhard Wimmer ausgesprochen, der einen kegelförmigen Bau mit einer Werktagskapelle und einer Sakristei vorsieht.

Um den Entwurf realisieren zu können muss jedoch zunächst das bestehende Gebäude abgetragen werden. Bereits Anfang August haben daher die Arbeiten an der maroden Kirche begonnen. In einem ersten Schritt wurde die große Glasfassade von einer Spezialfirma für rund 40.000 Euro ausgebaut und eingelagert. Zudem wurden auch die Ausstattungsgegenstände schon zu einem Großteil aus der Kirche entfernt.

Im Oktober kommen die Bagger

Ab Montag beginnen die Arbeiter nun damit die Kirche komplett zu entkernen und damit für den eigentlichen Abriss vorzubereiten. Wie Bettina Göbner vom erzbischöflichen Ordinariat erklärt wird dafür zunächst die Wandverkleidung und der Boden herausgerissen. „Außerdem müssen Wege angelegt und die Baustelle vorbereitet werden“, so Göbner weiter.

Im Oktober sollen dann die Bagger anrollen. Ein sogenannter Longfrontbagger wird zunächst die Dacheindeckung, dann die Außenwände und die Nebensparren des Dachstuhls abtragen. Dabei wird jeweils abwechselnd an gegenüberliegenden Seiten gearbeitet, damit das Restgebäude während des Abbruchs stabil bleibt.

Das Innere der neuen Kirche ist modern und lichtdurchflutet.
So soll die Kirche später einmal aussehen

Die verbleibenden vier Hauptsparren werden anschließend mit Hilfe eines Schwerlastkrans und eines Großbaggers demontiert. Der Abbruch der Fundamente und die Vorbereitung der Fläche für den Neubau schließen die Arbeiten ab.

Abriss vor Wintereinbruch

Dabei müssen sich die Arbeiter beeilen, damit sie noch vor dem Wintereinbruch fertig werden. Denn bis Mitte November muss der Rückbau abgeschlossen sein. „So wird die Möglichkeit ausgeschlossen, dass im Winter schwere Schneefälle das Gebäude weiter schädigen und den Rückbau erschweren könnten“, weiß Göbner.

Die Bauarbeiten für die neue Kirche sollen dann schon im Frühjahr nächsten Jahres starten. Laut den aktuellen Planungen wird dann bereits im Advent 2015 der erste Gottesdienst in der Kirche gefeiert werden können.

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