Standortsuche vorerst gescheitert

Der TC Rottach-Egern ist weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für den Bau einer Tennishalle. Nachdem sich der Gemeinderat bereits im vergangenen Juli mit klarer Mehrheit gegen einen Bau in unmittelbarer Nähe zur Gsotthaber Stuben ausgesprochen hatte, ist nun auch die Suche nach einem alternativen Standort auf dem Birkenmoos-Gelände in Enterrottach gescheitert.

Doch Bürgermeister Franz Hafner und die Verantwortlichen des Tennisclubs wollen nun einen neuen Anlauf starten.

Eine Tennishalle an den Gsotthaber Stuben liegt weiter in großer Ferne, das Bild zeigt, wie sie aussehen könnte/Archivbild

Seit die Tennishalle an der Weissach vor rund einem Jahr zu einer Eventarena umgebaut wurde, haben die Tennisclubs in Rottach-Egern ihr Hallendomizil verloren. Aus diesem Grund schmiedet der TC Rottach-Egern seit Anfang 2012 Pläne für den Bau einer eigenen Halle. Doch die Suche nach einem passenden Standort gestaltet sich schwierig.

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Die vom Tennisclub favorisierte Zwei-Feld-Tennishalle an den Gsotthaber Stuben fiel im Juli 2012 im Gemeinderat mit einer Mehrheit von 16:4 Stimmen durch.

Zu massiv und ohne sichere Finanzierung

Zu massiv und eine klare Beeinträchtigung für das dortige Landschaftsbild, so die Befürchtungen einiger Gemeinderäte im Juli 2012, und auch das vom Tennisclub vorgelegte Finanzierungskonzept bereitete dem Gremium Bauchschmerzen. Bei einer eventuellen Pleite der Halle und damit des Vereins wäre es nämlich die Kommune, die die Tennishalle betreiben müsste.

„Ich weigere mich, ein Grundstück zu diesen Bedingungen zur Verfügung zu stellen“, so Gemeinderat Josef Lang in der damaligen Sitzung. Aus diesen Gründen erteilte man dem Tennisclub dann auch eine Absage, neben gegenüber den Gsotthaber Stuben eine Halle zu bauen. Auch ein im Jui aufgestelltes Schaugerüst konnte die Entscheidungsträger nicht von dieser Haltung abbringen.

Da sich gerade Bürgermeister Franz Hafner aber stets als großer Befürworter eines Hallenneubaus zeigte, sicherte man dem Tennisclub zu, sich nach alternativen Standorten umzusehen. „Wir haben im Moment ein Grundstück im Blick und haben dem Eigentümer auch schon die Maße einer möglichen Halle mitgeteilt“, erklärte Hafner im November vergangenen Jahres auf Nachfrage.

Das Festivalgelände vom Hubschrauber aus
Auch auf dem Birkenmoos-Gelände wird keine neue Tennishalle entstehen (hier eine Luftaufnahme während des MTB-Festivals)

Damals wartete die Gemeinde aber noch auf eine Antwort des Grundstücksbesitzers. Nun ist klar: die Eigentümer wollen das Vorhaben nicht mittragen, „die Gespräche sind in beiden Fällen an der mangelnden Bereitschaft der Grundstückseigentümer gescheitert“, so Hafer heute auf Nachfrage. Auch am Birkenmoos wird somit keine Tennishalle entstehen. Hafner ist über diese Entwicklung ebenfalls enttäuscht und betont, dass man diese Ergebnisse jetzt erst mal sacken lassen müsse und dann über neue Vorschläge nachdenken werde.

Gleichzeitig brachte er aber auch den bereits vom Gemeinderat abgelehnten Standort an den Gsotthaber Stuben erneut ins Spiel. „Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben und immer diesen Standort befürwortet“, so Hafner. Er will daher diese Idee im Gemeinderat wieder auf den Tisch bringen.

Die Idee eines Familienzentrums

Aber natürlich müsse sich das Projekt auch in die Landschaft einfügen. Doch gerade das war bislang eben nicht der Fall und führte zu einer breiten Ablehnung der Tennishalle im Gemeinderat. „Man könnte die Halle tiefer in den Boden setzen, um die Höhe zu reduzieren“, so eine Idee des Bürgermeisters. Alles in allem will die Gemeinde unterdessen ein Gesamtkonzept für das Gelände rund um die Gsotthaber Stuben ausarbeiten.

Von einem Familienzentrum ist die Rede – eine Kegelbahn, ein Spielplatz, Freilufttennisplätze und ein Kutschenmuseum sind schließlich schon da. „Da würde auch eine Tennishalle gut passen“, so Hafer, allerdings seien das Überlegungen, die erst noch ausgearbeitet werden müssten, so der Bürgermeister.

Bürgermeister Franz Hafner brachte kürzlich die Idee ins Spiel, das Gelände rund um die Gsotthaber Stuben zu einem Familienzentrum umzuwandeln.

In der Zwischenzeit muss der Tennisclub wohl weiter auf überdachte Trainingsmöglichkeiten warten. Deswegen sei das Training jetzt im Winter auch stark eingeschränkt, wie der erste Vorstand Dr. Joerg Pfuhl im November erläuterte:

„Wir trainieren in Wiessee. Aber weil dort die Nachfrage natürlich sehr groß ist, haben wir nur ein eingeschränktes Kontingent. Das Mannschaftstraining mussten wir deswegen schon komplett aussetzen.“

Unmittelbare Folgen habe es, so Pfuhl, zumindest in Form von Vereinsaustritten noch nicht gegeben. Dennoch sei der Ausfall des Mannschaftstrainings an sich schon ein nachweisbarer Schwund. Auch der zweite Vorstand, Oliver Eichhorn, betonte heute auf Nachfrage: „Wir befinden uns nach wie vor in einer schwierigen Situation.“

Auch die Verantwortlichen des Tennisclubs wollen den Standort Gsotthaber Stuben indes noch mal auf die Tagesordnung bringen. Da nun der Sommer naht, wird sich die Situation wohl vorübergehend entspannen, sollte man bis Herbst aber keine Lösung gefunden haben, steht der TC Rottach-Egern dann wieder vor großen Problemen. „Wir bleiben weiter am Ball, befinden uns derzeit in Gesprächen mit der Gemeinde und hoffen, dass uns eine gemeinsame Lösung gelingen wird“, so Pfuhl im Gespräch. Auch stehe man in Kontakt zum Tennisclub in Dürnbach. Und wer weiß, vielleicht klappt es irgendwann und irgendwo im Tal doch noch mit einer neuen Tennishalle.

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