Starke Botschaften und berührende Geschichten

Das diesjährige Bergfilm-Festival am Tegernsee war wieder ein Erfolg. Von emotionalen Geschichten über beeindruckende Portraits bis hin zu atemberaubenden Landschaftsaufnahmen war alles dabei. Was Festival-Direktor Michael Pause dabei besonders wichtig war, schildert er im Interview.

Hatten zum Bergfilmfestival eingeladen: (v. li.) Rainer Toepel (1. Vorsitzender der DAV-Sektion Tegernsee), Michael Pause (BFF-Direktor), Peter Gloggner (1. Vorsitzender Bergfilmfreunde Tegernsee. / Quelle: Christina Hackner

Zum Abschluss des 17. Internationalen Bergfilm-Festivals wurden am vergangenen Samstag die Gewinner im Tegernseer Barocksaal feierlich ausgezeichnet. Insgesamt waren es die leiseren, emotionalen Filme und Porträts, die die Jury überzeugten. Doch auch starke Botschaften kamen in diesem Jahr nicht zu knapp. Im Interview erzählt Festival-Direktor Michael Pause, was ihn heuer besonders beeindruckt hat und was beim Bergfilm-Festival 2019 besonders wichtig war.

Hat Sie das hohe Niveau der Filme in diesem Jahr überrascht?

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Pause: Nein, eigentlich nicht. Wir hatten ja schon immer ein hochwertiges Programm. Natürlich gibt es immer ein Auf und Ab. Grundsätzlich wissen wir, dass viel Potential da ist. Mich freut, dass das auch auf den Nachwuchsbereich zutrifft. Man sieht da gute Entwicklungen.

Bestes Beispiel dafür ist unser Nachwuchspreisträger. Die Filmemacher hatten schon einmal einen Film eingereicht, den mussten wir ablehnen, weil sie einfach noch nicht so weit waren. Und jetzt haben Dominik und Julian Weigand den Nachwuchspreis abgeholt – eine schöne Geschichte!

Die Aufforderung „Tun wir endlich etwas gegen den Klimawandel“ war allgegenwärtig – so was gab es eigentlich noch nie, oder?

Pause: Na ja, dass das so wahrgenommen wurde und ich nahezu in jedem Interview darauf angesprochen werde, ist sicherlich schon auch ein „Fridays-for-Future-Effekt“. Heiner Geißler, unser langjähriger, vor zwei Jahren verstorbener Schirmherr, hat das Thema in seinen Statements in Tegernsee häufiger in ähnlicher Eindringlichkeit aufgegriffen.

Wir hatten auch schon zuvor viele kritische Filme dazu im Programm. Aber ich muss sagen, ich war schon sehr überrascht, als Toni Sponar, unser erster Gast am Eröffnungsabend, auf die Bühne gekommen ist und gleich sehr starke Worte gefunden hat. (Hier unser Bericht über den Eröffnungsabend und Toni Sponar)

Das Programm war in diesem Jahr vollgepackt mit Sonderveranstaltungen wie der 100. Geburtstag Hillarys, 150 Jahre DAV, Bayern 2 Abend, Gedenken an David Lama und Hansjörg Auer, um nur einige Höhepunkte zu nennen. Das ist schon viel, oder?

Pause: Ich finde es gut, diese Schwerpunkte zu setzen. Das Publikum hat es voll angenommen, alle diese Vorstellungen waren sehr gut besucht. Mir war es persönlich ein wichtiges Anliegen, noch einmal an David Lama und Hansjörg Auer zu erinnern. Und toll, dass Alex Huber sich bereit erklärt hat, an diesem Abend zu kommen und er auch nochmal betont hat, welchen Stellenwert die beiden für die Entwicklung des Alpinismus haben.

Ein weiterer Höhepunkt war der Hillary-Abend mit interessanten Gästen und dem Film von Antonello Padovano. Das waren Originalbilder von der Everest-Besteigung von 1953, die wohl noch keiner unserer Besucher und Besucherinnen gesehen hat. So etwas begeistert das Publikum, und deshalb ist es uns wichtig, solche Akzente zu setzen.

Und schließlich war auch noch die International Alliance for Mountain Film zu Gast …

Pause: Es war etwas ganz Besonderes, diese zwölf Gäste aus aller Welt hier zu haben. Es sind ja die Vertreter und Vertreterinnen der weltweit wichtigsten Bergfilm-Festivals, einschließlich Ländern wie Nepal und Südkorea. Wir führen in der Alliance sehr gute Gespräche auf Augenhöhe, immer mit dem Ziel, unsere Organisation weiterzuentwickeln und damit uns und den Festivals zu helfen, zukunftsfähig zu bleiben. Und natürlich auch den Filmemachern so zu helfen. Eine der größten Herausforderung derzeit ist die Digitalisierung und hier konnten wir wichtige Impulse setzen.

Soviel positive Resonanz – da freut man sich doch schon auf das nächste Jahr, oder?

Pause: Ja, das schon. Aber geplant wird erst ab übermorgen …

Vielen Dank für das Gespräch.

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