Wohin mit 70.000 Liter Heilwasser?

Es tut sich etwas auf dem Gelände des ehemaligen Jodschwefelbades. Nach Jahren des Stillstands ist nun ein Bagger tätig. Mit ihm wird ein Heilwasser-Tank im Boden versenkt. Darüber soll das neue Pumpenhaus entstehen. Jetzt steht der Zeitplan.

Der Tank für das Heilwasser auf dem Jodbad-Gelände wurde verlegt.

Jahrelang brüteten nur der Gemeinderat und die Architektenbüros über den Plänen zur Gestaltung des Jodbadareals und des neuen Badehauses. Nun gibt es erstmals ein sichtbares Zeichen, dass die Planungen des etwa 8,7 Millionen teuren Projekts umgesetzt werden. In diesem Betrag ist auch die Quellensanierung enthalten.

Zwar ist derzeit die Sanierung der Wilhelmina-Quelle durch die Gas-Verpuffung Ende Juni ins Stocken geraten, doch neben der Adrianus-Quelle wurde mit Aushubarbeiten begonnen und ein riesiger Heilwassertank aus Kunststoff verlegt. Er fasst 70.000 Liter und ersetzt den etwa 100 Jahre alten gemauerten Tank unweit des Theatersaals.

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Beauftragt für die Verlegung des Tanks mit zwei Kammern für je 35.000 Liter Heilwasser wurde der internationale Baukonzern Porr in Wien. Dessen Bauleiter Michael Fritzer kennt sich in Wiessee aus: „Am Zeiselbach haben wir den Hochwasserschutz mit einem Wildholzrechen gebaut, am Breitenbach sanieren wir die Brücke, gleiches machen wir an der Bundesstraße auch in Scharling“. An dem Tank verlege seine Firma noch die Verbindungsrohre und eine Bodenplatte.

Abbruch des Jodbads im Oktober

Darauf soll im Herbst als erste Baumaßnahme das Technikgebäude errichtet werden, beschreibt Thomas Holzapfel vom Wiesseer Bauamt den weiteren Zeitplan. „Mit der dazugehörigen Technik ist dann gewährleistet, dass wir Jodschwefelwasser für unseren Badebetrieb haben, wenn im Oktober die Abbrucharbeiten des alten Jodbades beginnen“.

Wenn dann auch die Wilhelmina-Quelle wieder Heilwasser in den Tank pumpen könne, „ist die Sanierung der Adrianus-Quelle ab etwa November erforderlich“. Diese könnte laut Holzapfel im Frühjahr abgeschlossen sein und „das Pumpenhaus komplett errichtet werden“.

Zeitgleich sei geplant, die Adrianus-Quelle mit ihrem „Pferdepumpenkopf“ und einer Höhe von sechs Metern komplett einzuhausen, ergänzt durch das Technikgebäude mit vier Metern Höhe. Mit dem Abriss des alten Heilwassertanks kann das gemeindeeigene Grundstück auch der Schweizer Investoren Gruppe von Sports Medicine Excellence (SME) übergeben werden, die darauf einen Hotel- und Klinikkomplex errichten will. Der Eingang dafür wird dann am Pumpenhaus vorbeiführen.

Da es eine Einheit mit dem neuem Hotel und Badehaus bilden soll, deren Fassaden auch von Architekt Matteo Thun gestaltet werden, wird sich das Pumpenhaus „gestalterisch anlehnen“, warb zuletzt Matthias Marschner vom Münchner Planungsbüro Hirner & Riehl. Er plädierte für viel Glas und stehende Holzprofile. Denn es soll sich in seiner „kubistischen Architektur“ dem von Thun geplanten Badehaus angleichen. Die „Komplettmaßnahmen“ kalkuliert die Gemeinde mit 1,06 Millionen Euro.

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