Blindlings einem Navigationsgerät zu folgen, ist selten eine gute Idee. Für einen Rentner endete seine Tour zur Gindelalm daher gestern im Krankenhaus.
Erst im Oktober zeigte sich am Wallberg eindrucksvoll, dass man die Anweisungen des Navigationsgerätes ruhig einmal hinterfragen darf. Damals war ein Wartungsarbeiter mit seinem Auto am Sommerweg hängen geblieben. Nun musste die Polizei in Schliersee zur Hilfe kommen.
Am 30.12. um 16.45 ging ein Notruf bei der Polizei ein. Scheinbar war kurz vor der Gindelalm ein Pkw in die Leitplanke gefahren und der Fahrer, ein älterer Herr, der über die Hennerstraße in Richtung Gindelalm gefahren war, sei verletzt.
Ein ungewöhnlicher Unfallort
Schon auf der Hinfahrt wunderte sich die Polizei über den Unfallort. Bei ihrer Ankunft fanden sie dann einen 89-jährigen Rentner aus dem Landkreis Ostallgäu vor. Der Mann war in Schliersee gestartet und wollte über die A8 in Richtung Heimat fahren. Dabei vertraute er wohl blindlings auf sein Navi, das ihn in seinem Audi Q5 zum Hennerer und weiter Richtung Gindelalm führte.
Wer die Strecke kennt, weiß, dass es keine gute Idee ist, diese mit einem normalen Pkw zu befahren und so kam es wie es kommen musste. Das Auto rutschte auf der vereisten Straße ab und blieb hängen, sodass kein Fortkommen mehr möglich war.
Verwirrt durch Unterzuckerung
Zu allem Übel stellte sich bei der Überprüfung des Fahrers heraus, dass er wohl zuckerkrank ist. Er war bereits im Unterzucker und daher völlig durcheinander, sodass er seine Fahrt in Richtung Gindelalm unbedingt fortsetzen wollte.
Ein Rettungswagen brachte den Mann schließlich ins Krankenhaus und ein Landwirt schaffte es mit einem Schlepper und Ketten, das Fahrzeug zur Gindelalm zu ziehen. Dort wird der Audi wohl bis zum Frühjahr stehen bleiben müssen. Am Fahrzeug entstand augenscheinlich kein Schaden.
Der ganze Vorfall wird der Staatsanwaltschaft und der Führerscheinstelle zur Prüfung vorgelegt.
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