Gauweiler sammelt Stimmen für Europa

Am gestrigen Abend fand im Seeforum in Rottach eine der letzten Wahlkampfveranstaltungen der Landes-CSU in diesem Jahr statt. Diskutiert werden konnte dabei mit Wilfried Scharnagl und Dr. Peter Gauweiler.

Die CSU-Größen waren bemüht, die Wähler für die Europawahl zu begeistern. Doch die Skepsis ist groß unter den Tal-Bewohnern. Auch die ZDF „heute show“ war gestern Abend mit dabei.

Dr. Peter Gauweiler will die Wähler von der Position der CSU überzeugen
Dr. Peter Gauweiler will die Wähler von der Position der CSU überzeugen.

Zuletzt war Dr. Peter Gauweiler in den Schlagzeilen wegen seiner Nebenverdienste als Bundestagsabgeordneter. In den ersten fünf Monaten der Legislaturperiode verdiente er bereits 509.000 Euro zusätzlich zu seinem Abgeordnetengehalt und war damit Spitzenreiter unter den Volksvertretern im Deutschen Bundestag.

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Zur Zeit tourt der zuweilen „streitbare CSUler“ jedoch zusammen mit der „langjährigen Stimme des Bayernkuriers“ Wilfried Scharnagl durch Bayern, um die Wähler für die Europawahl und die Position der CSU zu begeistern. Eine der letzten Stationen hatten Gauweiler und Scharnagl nun gestern Abend im Seeforum in Rottach-Egern.

Mehr Kompetenzen für Regionen

Dabei wollten die beiden Hauptredner zunächst den Eindruck zerstreuen, die CSU stehe Europa feindlich gegenüber. „Wir sind aber seit unserer Gründung zutiefst europafreundlich eingestellt“, so Scharnagl. Dennoch diagnostizierte er in seinem Vortrag eine Vergrößerung des Abstands zwischen den Menschen und Europa.

Aufgabe sei es daher, den Regionen in Europa wieder mehr Kompetenzen zu verleihen. Insbesondere in den Dingen, die die Menschen vor Ort direkt betreffen. „Das Trinkwasser beispielsweise geht Europa nichts an. Maximal vielleicht einen Dreck“, so der Appell Scharnagls. In dieser Sache bekam er dann auch Unterstützung vom Tegernseer Stadtrat Norbert Schußmann. Die Stellungnahme der europäischen Kommission zur Petition gegen die Privatisierung der Wasserversorgung ist laut Schußmann eine Frechheit:

Demnach seien Wasserversorger unter 5.000 Abnehmern unwirtschaftlich. Also sind knapp 90 Prozent der Versorger hier im Landkreis unwirtschaftlich. Das entscheidet ein Beamter in Brüssel, der es offenbar besser weiß als wir.

Der weitere Verlauf des Abends gestaltete sich ähnlich. Mit verschiedenen Beispielen erläuterten Gauweiler und Scharnagl die Punkte, die in Europa derzeit nicht rund laufen. Gleichzeitig wiesen sie darauf hin, dass eine Konzentration auf die Regionen ihrer Meinung die Lösung dafür sei. Denn nicht nur die Brüsseler Probleme standen auf dem Programm, sondern auch die Vorteile Bayerns. „Rottach ist der schönste Ort der Welt und wir sind hier in der bayerischsten Region Bayerns“, findet beispielsweise Gauweiler.

„Heute show“ mit dabei

In der folgenden Diskussion zeigte sich jedoch, dass die Tal-Bewohner immer noch viele Fragen zum Thema Europa haben. So findet es beispielsweise Herr Förster aus Gmund „fatal, wenn der europäische Gedanke mit dem Euro gleichgesetzt wird“. Außerdem zeigte sich ein Redner unzufrieden mit dem deutschen EU-Kommissar Günther Oettinger.

Nach der zweistündigen Veranstaltung war von den Zuhörern aber noch einmal Aufmerksamkeit gefragt. Denn einige von ihnen werden sich vielleicht am Freitag Abend im Fernsehen wiedersehen. Am Ausgang erwartete sie Lutz van der Horst von der ZDF-Satiresendung „heute show“ und befragte sie nach ihrer Meinung zur Europawahl.

Was er die beiden CSUler gefragt hat, wollte van der Horst am Rande der Veranstaltung allerdings nicht verraten. Dafür müssen die Besucher bis morgen warten. Den Besuch der „heute show“ in Rottach-Egern strahlt das ZDF am Freitag um 22.30 Uhr aus.

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