Gestern Abend sackte ein Teil der Lindenstraße in Rottach-Egern um gut eineinhalb Meter nach unten ab. Es entstand ein Krater von etwa 20 Metern Durchmesser. Polizei und 30 Einsatzkräfte der Rottacher Feuerwehr sicherten die Fahrbahnabsenkung ab. Mit im Krater “versank” auch eine Linde.
Gegenüber dem örtlichen DM-Markt führte eine Spezialfirma für einen Neubau Erdwärme-Bohrungen durch. Diese seien nach Angaben der Behörden bis in 40 Meter Tiefe verlaufen. Nun vermuten die Experten, dass die Bohrung eine sogenannte unterirdische Kaverne traf. In dieser seien dann gut 1.000 Kubikmeter Erde verschwunden.
Bereits gestern Nacht wurden ein Berater des THW, das Landratsamt sowie ein Geologe aus Innsbruck hinzugezogen. Da die Experten einen weiteren Einbruch nicht ausschließen konnten, entschied die Einsatzleitung gegen Mitternacht, drei Wohngebäude zu evakuieren. Es soll sich dabei um die Häuser Lindenstraße 1 + 2 sowie Südliche Hauptstraße 9 handeln.
Bewohner in Hotel untergebracht
Auch Rottachs Bürgermeister Christian Köck war heute früh bereits am Unfallort. Dort bestätigte er auf Nachfrage gegenüber der Tegernseer Stimme, dass in der Nacht einige Bewohner evakuiert und in verschiedenen Hotels untergebracht wurden. “Der DM-Markt ist ebenfalls geschlossen.” Köck bezeichnet dies als „reine Vorsichtsmaßnahme“.
Ein Geologe soll heute den Unfallort weiter prüfen und ein Gutachten erstellen. Das Technische Hilfswerk ist ebenfalls weiter vor Ort und misst den Umfang der Absenkungen. Der Schaden an der Straße soll sich auf mehrere hundertttausend Euro belaufen. Die Lindenstraße ist für längere Zeit nicht passierbar. Der Verkehr wird umgeleitet.
Einige Aufnahmen von heute früh:
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