Stromstreit vor Entscheidung

Das Stromnetz von vier der fünf Talgemeinden wird vom Tegernseer E-Werk betrieben. Nur Gmund wird bislang von der Bayernwerk AG (vormals E.ON) versorgt.

Im Mai hat Gmund den Netzbetrieb nun neu ausgeschrieben. Ein Wettstreit zwischen den beiden Anbietern ist im Gange.

Wer das Gmunder Stromnetz künfitg betreiben wird entscheidet sich in Kürze.
Wer das Gmunder Stromnetz künftig betreiben wird, entscheidet sich in Kürze.

Bereits 2009 begannen die Gespräche um die Übernahme des Gmunder Stromnetzes durch das E-Werk Tegernsee. Die nördlichste Gemeinde im Tal ist derzeit die einzige der fünf Kommunen, deren Leitungen noch von einem überregionalen Stromanbieter, der Bayernwerk AG, betrieben werden.

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Da ein regionaler Anbieter aber für die Gemeinde und auch für die Gmunder Stromkunden einige Vorteile mit sich bringt, setzten sich 2009 auch die Verantwortlichen im Gmunder Rathaus für eine Übernahme des Netzes durch das E-Werk ein. Nach langem Streit zwischen der Bayernwerk AG und dem E-Werk entschied Gmund im Frühjahr 2014, die Vergabe zum Betrieb des Stromnetzes neu auszuschreiben. „Jetzt geht alles bei Null los“, erklärte Kämmerer Georg Glas im Januar.

Zwei Bewerber geben Angebot ab

Zwischen Mai und Juli hatten die Stromkonzerne also Zeit, Angebote einzureichen. Jetzt ist die Ausschreibung beendet. „Sowohl das E-Werk Tegernsee als auch die Bayernwerk AG haben ein Angebot abgegeben“, sagt Georg Glas auf Nachfrage. Die Gemeinde muss sich nun für das beste Gesamtpaket entscheiden. Die beiden Angebote werden anhand eines internen Kriterienkatalogs ausgewertet. Die Unterlagen wurden dafür an eine Anwaltskanzlei übermittelt.

Mit einer Entscheidung wird im Oktober gerechnet. Gmund muss ausgehend vom Kriterienkatalog das nach Preis-Leistung beste Angebot annehmen. „Hier spielen eine Vielzahl von Parametern eine Rolle“, erläutert Glas. Eine endgültige Entscheidung wird im Oktober fallen.

Talweite Zusammenarbeit geplant

„Wir würden den Netzbetrieb in Gmund gerne übernehmen. Die Entscheidung liegt allerdings nicht in unserer Hand“, so der Direktor des Tegernseer E-Werks, Norbert Kruschwitz. Bekommt das E-Werk den Zuschlag, würde das aus seiner Sicht die Versorgungsqualität für das gesamte Tegernseer Tal erhöhen, da dann das Netz aller Gemeinden in einer Hand wäre.

Zudem wäre so ein weiterer Schritt zur talübergreifenden Zusammenarbeit gemacht. In den Bereichen Tourismus und Abwasserentsorgung arbeiten die Talgemeinden schon heute eng zusammen. Erhält das E-Werk den Zuschlag, soll sich die Zusammenarbeit auch im Bereich der Energie intensivieren. Anders sieht das naturgemäß der Konkurrent Bayernwerk. Maximilian Zängl, Pressesprecher der Bayernwerk AG, erklärt auf Nachfrage:

Seit knapp 80 Jahren betreiben wir unser Stromnetz in Gmund am Tegernsee. Natürlich wollen wir das auch künftig tun und uns um die Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger kümmern.

Deshalb bewerbe man sich auch um die Konzession, mit der das Recht zum Stromnetzbetrieb innerhalb des Gemeindegebiets verbunden ist, so der Sprecher weiter.

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