Exklusiv: Strüngmann kontert Martini

Am Donnerstag riss die Geduld einiger Wiesseer Gemeinderäte, allen voran Claudia Martini. Wie berichtet, fordert die SPD-Politikerin eine Rückabwicklung des Kaufvertrags mit Thomas Strüngmann, weil dieser die Gemeinde mit einem Hotel auf dem ehemaligen Spielbankgelände hängen lasse. Stimmt nicht, erwidert Strüngmann nun und geht in die Offensive.

Thomas Strüngmann kontert die Kritik einiger Wiesseer Gemeinderäte.
Thomas Strüngmann kontert die Kritik einiger Wiesseer Gemeinderäte.

SPD-Gemeinderätin Claudia Martini fuhr in der Ratssitzung schwere Geschütze auf: Sie wolle den Zustand an der Wiesseer Flaniermeile im Sinne der Gemeindeentwicklung nicht mehr hinnehmen. Außer Hinhalten und neue Pläne zu versprechen, hätten die Besitzer Thomas Strüngmann und der Investor RDR nichts geliefert.

Martini fordert daher für die nächste Sitzung eine Abkehr von Strüngmann. Diesen erreichte die Hiobsbotschaft im fernen Südamerika. Der Schuss von Martini vor den Bug von Strüngmann muss diesen schwer getroffen haben. Denn dem Tegernseer Unternehmer ist es ein Bedürfnis, die aktuelle Situation zu klären.

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Unbefriedigende Situation

Er habe volles Verständnis für den Ärger und das Unverständnis der Gemeinderäte, erklärt Strüngmann gegenüber der Tegernseer Stimme, dass seit Ende 2012 augenscheinlich auf dem Grundstück der ehemaligen Spielbank bis heute nichts passiert sei.

Insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich immer große Hoffnung gehabt habe, eine optimale Lösung für die Gemeinde durch die Zusammenlegung der drei Grundstücke erzielen zu können und dies dementsprechend auch wiederholt kommuniziert habe.

Auch für ihn stelle sich die heutige Situation als mehr als unbefriedigend dar. „Unsere Motivation war es immer, und ist es bis heute, ein Projekt im Sinne der Gemeinde Wiessee zu realisieren“, erklärt Strüngmann.

Mit der Gemeinde sei er von Beginn an der Meinung gewesen, dass an dieser Stelle etwas Besonderes entstehen müsse, was nicht nur den Ort, sondern auch die Bevölkerung und die Besucher bereichern würde. „Es waren sich immer alle Beteiligten einig, dass nur die Zusammenlegung der drei Grundstücke eine optimale Lösung sei“, so Strüngmann.

Unter diesen Umständen habe er schließlich das Grundstück des Hotels Wittelsbach vor über einem Jahr erworben. „Zu unserem großen Bedauern konnten wir trotz vieler Lösungsvorschläge unsererseits mit den Eignern des Grundstücks Lederer jedoch bis heute keine Einigung erzielen“, erklärt der Investor und betont: „Wir sind weiterhin intensiv in Verhandlungen und haben uns nun auch eine zeitliche Frist der Einigung gesetzt.“

Areal wurde bereits 2014 zum Rückkauf angeboten

Was den Tegernseer bei der aktuellen Debatte irritiere, sei die Tatsache, dass Gemeinderätin Claudia Martini und einige Gemeinderäte nun „plötzlich einen Antrag auf Rückabwicklung einreichen, obwohl ich persönlich bereits in einer Gemeinderatssitzung 2014 der Gemeinde einen Rückkauf angeboten habe“, ruft Strüngmann in Erinnerung.

Ebenso könne er es nicht nachvollziehen, dass die Situation heute so dargestellt werde, als sei das Projekt in seiner Größe nicht mehr gewollt. „Damit würde der beiderseitige Wunsch von uns und allen anderen Gemeinderäten, die optimale Lösung der Verschmelzung der Grundstücke, plötzlich völlig auf den Kopf gestellt“, kritisiert Strüngmann Martini und ihre Mitstreiter und stellt ihre kaufmännischen Kenntnisse in Frage:

Ganz zu schweigen davon, dass die Annahme, dass das Gebäude Lederer zum heutigen Zeitpunkt isoliert wirtschaftlich sein soll, zeigt, wie wenig sich die Kritiker mit dem Thema auseinandergesetzt haben.

Strüngmann sieht die Situation offenbar nach wie vor „sehr positiv“. Doch er räumt ein, wenn es in Kürze keine Einigung gebe, sei er bereit, mit der Gemeinde eine neue positive Lösung zu entwickeln. Soweit Strüngmann.

Was soll mit dem ehemaligen Grundstück der Spielbank Bad Wiessee passieren? Immer wieder wurden Pläne versprochen, immer wieder vertröstet. Die Gemeinderäte haben die Nase voll vom Hin-und-Her
Was soll mit dem ehemaligen Grundstück der Spielbank Bad Wiessee passieren? Für Thomas Strüngmann kommt nur ein Gesamtkonzept inklusive dem ehemaligen Hotel Lederer und dem Hotel Wittelsbach in Frage.

Abzuwarten bleibt, ob der Antrag von Martini zum Rückkauf des Areals bis zur nächsten Gemeinderatssitzung in genau zwei Monaten noch Bestand hat. Denn Jupp Brenner (FWG) beispielsweise verweigerte ihr die Gefolgschaft.

Und die CSU, die von dem Vorpreschen Martinis völlig überrascht wurde, konnte sich noch keine Meinung bilden. Für Fraktionssprecher Kurt Sareiter ist entscheidend, was Thomas Strüngmann der SPD-Gemeinderätin erwidert. Und die Antwort liegt nun seit heute auf dem Tisch.

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