Strüngmanns Engagement jenseits von Wiessee

Ob als Investor eines Luxushotels in Wiessee, in der Pharma-Industrie oder in der Forschung: Thomas Strüngmann ist als Unternehmer breit aufgestellt. Nun beteiligt sich der Tegernseer mit seinem Zwillingsbruder Andreas am Kauf des früheren Siemens-Areals in München. Eine Milliarden-Investition.

Die Brüder Andreas und Thomas Strüngmann / Bild: Armin Brosch

Der Abriss etlicher Gebäude an der Seepromenade in Bad Wiessee steht noch in den Sternen. Was für Herbst geplant war, könnte sich um ein Jahr verschieben: die Abrissbirne für das alte Hotel Lederer, das Hotel Wittelsbach und das einstige Haus des Gastes. Dort plant Strüngmann, wie berichtet, ein Luxushotel samt Wohn- und Geschäftshäusern.

Wann der Abriss beginne, könne immer noch nicht gesagt werden, wird Strüngmanns Pressesprecher Andreas Göbel zitiert. Dafür gebe es zwei Zeitfenster: entweder in diesem Herbst oder im Herbst 2018. Die Entscheidung darüber werde in einigen Wochen fallen.

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Während also am Tegernsee noch Manches unklar ist, schaffen die Gebrüder Strüngmann (57) in München Fakten. Dort hat die Projektgesellschaft „Rock Capital Group“, an der die Strüngmanns beteiligt sind, das frühere Siemens-Areal in der Hofmannstraße erstanden. Bestätigt werden Deal und Beteiligung von Thomas Maier, Strüngmanns Geschäftsführer der „Athos Service GmbH“, die im vergangenen Jahr eine Bilanzsumme von knapp drei Milliarden Euro auswies. Maier:

Wir sind an der Projektgesellschaft Rock Capital zu 50 Prozent beteiligt. Dies ist allerdings für uns nichts Außergewöhnliches, sondern wir gehen derartige Beteiligungen (Joint Ventures) im Projektentwicklungsbereich deutschlandweit mit unterschiedlichen Partnern öfters ein.

Als Kaufpreis des 9,3 ha großen Areals nennt die Immobilien-Zeitung am Wochenende 250 Millionen Euro. Das Investitionsvolumen betrage etwa eine Milliarde Euro. Dafür sollen dort nicht nur 1.000 Wohnungen entstehen, sondern auch Gewerbe-Immobilien. Derzeit stehen auf dem Areal noch die früheren Siemens-Gebäude mit etwa 75.000 qm Büro-, Gastronomie- und Lagerflächen.

Arzneien und Geldanlagen

Auch als Banker machten die Strüngmanns kürzlich Schlagzeilen, als sie ihre Stuttgarter „Südwestbank“ verkauften. Laut Handelsblatt hat die Privatbank eine Bilanzsumme von sieben Milliarden Euro. Übernommen wurde sie von der österreichischen Bank „Bawag P.S.K.“, wie es in einer Pressemitteilung am 17. Juli hieß. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Andreas Strüngmann ließ mitteilen, dass sich die Bilanzsumme und die Eigenkapitalbasis der Südwestbank „mehr als verdoppelt haben“. Die Strüngmanns seien „stolz“ auf das erfolgreiche Wachstum der Südwestbank. Laut Handelblatt waren „die Milliardäre 2004 bei der Südwestbank eingestiegen“.

Mit der Südwestbank gründeten Andreas und Thomas Strüngmann, die im Jahr 2005 ihre beiden Generika Unternehmen „Hexal“ und „EonLabs“ für 5,65 Milliarden Euro an den Schweizer Pharma-Konzern „Novartis“ verkauften, weitere Unternehmen, die „Blue Estate GmbH“ und im Oktober 2012 das „Vertiva Multi Family Office“. Ein Institut, das sich um die „Verwaltung von privaten und unternehmerischen Vermögenswerten kümmert“.

Krebsforschung verschlingt Unsummen

Ein Vermögen steckten die Gebrüder Strüngmann auch in die Krebsforschung. Mit einen Firmenimperium im Rücken wollen sie den Krebs mit neuen Therapieformen besiegen. Dafür wird in sieben Unternehmen bundesweit an der Entwicklung eines potentiellen Mittels gegen den Krebs geforscht. Diese Studien würden Jahre dauern, wie Thomas Strüngmann einst der TS erklärte:

So kommen wir heute fast auf 1 Milliarde Euro an Investitionen.

Nochmals das Handelsblatt: „Die Zwillingsbrüder zählen zu den reichsten Deutschen überhaupt“. Und wahrscheinlich sind sie auch die wagemutigsten. In Bad Wiessee würde man dies gerne bestätigt sehen. Noch aber fehlt der erste Spatenstich. So bleibt nur die Hoffnung, dass den Ankündigungen auch Taten an der Seepromenade folgen.

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