Systematisch auf Brautschau

Seit diesem Jahr bündelt der „Initiativkreis Partnergemeinde Holzkirchen“ die Ideen des Vereins für Ortsentwicklung und der Bürgerstiftung zum internationalen Austausch. Dafür gibt es leider keine allgemeine Gebrauchsanleitung. Aber die Verantwortlichen arbeiten mit System. Sie wollen Holzkirchen einen Partner verschaffen.

Noch heißen die Ortsschilder nur Besucher in Holzkirchen Willkommen. Doch schon bald soll hier auch auf eine Partnergemeinde aufmerksam gemacht werden
Noch heißen die Ortsschilder nur Besucher in Holzkirchen Willkommen. Doch schon bald soll hier auf eine neue Partnergemeinde aufmerksam gemacht werden

Die anfänglich größte Herausforderung war wohl das Festlegen der Suchkriterien für die Brautschau. Das stemmte der Initiativkreis um Rudi Reinhard für den Ortsentwicklungsverein, Frank Strathmann für die Bürgerstiftung und Ewgenia Boger für die Gemeinde bereits im Januar. Mitte Mai fand eine erste Gesprächsrunde beim Bürgermeister Olaf von Löwis statt. Im Juli und August engte man die Suche zunehmend ein.

Aufwendige Suche

Die Gemeinden sollten ähnlich groß sein, im Idealfall noch keine deutsche Partnergemeinde haben, in Wirtschaftsförderung, Schulentwicklung, sozialer Entwicklung und Tourismus ähnlich strukturiert sein wie Holzkirchen. Ein weiteres Kriterium, nämlich die Entfernung, ergab „Suchkreise“ zwischen 500 und 600 Kilometern. Damit war die Reisezeit mit Bahn oder Bus auf drei bis maximal sechs Stunden begrenzt.

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Aufgeteilt nach Ländern (Frankreich, Schweiz, Italien, Slowenien, Tschechien) recherchierten die Mitglieder monatelang im Internet, telefonierten, forderten Material an. So kam man von anfänglich rund 120 Gemeinden auf 12 in der engeren Wahl. Schließlich wurden fünf Kandidaten im August mit einem begleitenden Info-Paket angeschrieben. Standortbroschüre, Willkommensmappe, Jahresheft und Berichte sollten ein authentisches Bild des oberbayerischen Marktes vermitteln.

Noch vier heiße Kandidaten

Doch nicht alle zeigten sich offen für die Werbung der Holzkirchner. Eine Gemeinde aus Frankreich hat aktuell bereits eine Absage geschickt. Dafür werden die Schweizer demnächst die Anfrage im Gemeinderat behandeln „Und das ist schon was“, sagt Rudi Reinhard optimistisch. Von den Italienern, Tschechen und Slowenen habe man noch keine Reaktionen:

Das hatten wir auch innerhalb eines Monats nicht erwartet.

Um welche Gemeinden es sich genau handelt, will man aber noch nicht verraten. Der Initiativkreis ist in der Zwischenzeit aber nicht untätig, sondern hat bereits Projekte in Planung, die mit der künftigen Partnerin angegangen werden könnten, vom Austausch in den Verwaltungen, in der Wirtschaftsförderung bis hin zu den Schulen.

Das Ganze lebt natürlich von der Beteilung der Bürger, aber auch von Vereinen, Unternehmen und Interessensgruppen. Schließlich ist nach Brautschau und Hochzeit eine erfüllte Beziehung geplant. „Wir freuen uns über alle Leute, die mitwirken und ihre Ideen einbringen möchten“, sagt Reinhard.

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