Mammutprojekt vertagt

Es gab in den letzten Monaten kaum eine Gemeinderatssitzung in Rottach-Egern, in der es nicht um das Mammut-Bauvorhaben in der Werinherstraße ging. So nun auch im Ortsplanungsausschuss. Doch diesmal waren die Pläne „nicht stimmig“.

Das Mammutprojekt auf dem Grundstück in der Werinherstraße ufert zum Dauerbrenner aus.

Seit April 2016 werden unmittelbar am See, unweit des Schorn, zwei Einfamilien- und zwei Mehrfamilienhäuser auf dem 6.000 Quadratmeter großen Areal geplant. Wie mehrfach berichtet, stößt dem Gemeinderat und Nachbarn die Maximalbebauung bitter auf. Diese sollte nun reduziert für den Ortsplanungsausschuss vergangener Woche vorliegen.

Doch offenbar hatte der Gmunder Architekt Michael Huber nicht ganze Arbeit geleistet, denn sein Ausbauplan zum Neubau einer Tiefgarage mit Schwimmbad wurde vom Bürgermeister von der Tagesordnung genommen. Christian Köcks ((CSU) Begründung: „Wir haben Abweichungen zu den Vermessungen bemerkt, wie sie uns in der letzten Sitzung vorgelegt wurden“.

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Bei der Kontrolle durch Bauamtsleiterin Christine Obermüller vor Ort habe sich gezeigt, „dass Differenzen zu den Plänen bestehen und das Ganze “nicht stimmig ist“. Nach Informationen der Tegernseer Stimme sei statt der zugesagten 20 Prozent nur eine Reduktion des Tiefgaragenbaukörpers von 12 Prozent erfolgt. Nachdem der Architekt darüber informiert wurde, habe dieser am Abend vor der Ortsplanungssitzung noch versucht, „etwas nachzuschieben“, so Köck. Doch dies sei nicht mehr „innerhalb der Fristen“ geschehen. Denn es bestand „keine Zeit mehr“, die Änderungen des Architekten noch rechtzeitig vor der Sitzung zu überprüfen. Man werde sich nun erst beim nächsten Mal damit befassen. Und dies wäre dann am 12. April.

Tabula rasa

Sensibel ist bei diesem Vorhaben vor allem das, was im Untergrund geplant ist. Dort will die W2 Verwaltungs GmbH aus Grünwald bei München ein zweistöckiges Schwimmbad und 34 Tiefgaragenplätze unterbringen. Ursprünglich waren 42 geplant. Zudem sollte eine Unterkellerung jenseits der Baulinie Richtung See stattfinden. Dies wurde dann doch der Gemeinde zu viel, da auch unterirdisch ein zu geringer Abstand zu den Nachbargrundstücken bestand.

Wegen dieser „Komprimierung“ gab es im Bauamt „wasserrechtliche Bedenken“. Immerhin würden im Untergrund 2.800 Quadratmeter Fläche zubetoniert. Der Bauträger zeigte sich kompromissbereit und „bewegte sich“, so Köck. Doch offenbar stimmen die angekündigten Korrekturen noch nicht mit den vorgelegten Plänen überein. Dafür wurden auf dem Grundstück schon Tatsachen geschaffen. „Alle Bäume liegen flach, sie wurden rasiert“, klagte jüngst noch ein Gemeinderat. Inzwischen wird auf dem Grundstück Tabula rasa gemacht. Doch die Baugenehmigung steht noch aus.

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