Talweit hohe Wahlbeteiligung

Noch bis 18 Uhr können alle Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben und unter anderem entscheiden, vom wem der Freistaat Bayern in den kommenden fünf Jahren regiert wird.

Nach ruhigem Beginn heute Vormittag herrschte am Nachmittag reger Andrang auf die Wahlkabinen rund um den Tegernsee. Zu längeren Wartezeiten kam es aber nur um die Mittagszeit. Einige Wähler hatten unterdessen mit der Vielzahl der Stimmzettel zu kämpfen.

Im Wiesseer Hotel zur Post
Im Wiesseer Hotel zur Post gegen 14 Uhr

Heute Morgen um acht Uhr öffneten die Wahllokale rund um den Tegernsee ihre Türen. In der Rottacher Grundschule, dem Ort, wo alle Rottacher ihre Stimmen abgeben können, war es zu dieser Zeit noch relativ ruhig.

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Und auch in anderen Wahllokalen im Tal bot sich ein ähnliches Bild. Nichtsdestotrotz rechneten die Wahlhelfer besonders im Laufe des Mittags mit einem regen Ansturm auf die Kabinen. Und diese Vermutung sollte sich bestätigen.

Mehr los wie vor fünf Jahren

“Heute zwischen halb elf und zwölf Uhr war schon viel los, die Leute mussten anstehen”, erzählt der Tegernseer Kämmerer Jürgen Mienert, als wir kurz vor 13 Uhr im Wahllokal am Schwaighof eintreffen. Mienert ist heute Wahlhelfer und gibt den Tegernseer Wahlberechtigten ihre Unterlagen aus.

Um kurz nach 13 Uhr hat sich der ganz große Ansturm unterdessen schon wieder gelegt. Das Wahllokal ist gut besucht, zu übermäßig langen Wartezeiten kommt es jedoch nicht. Grundsätzlich sei aber schon mehr los als zur letzten Landtagswahl vor fünf Jahren, so Mienert weiter.

Ratlose Gesichter vor den Wahltafeln

Auch in Kreuth im Hotel Bachmair Weissach ist gegen 13:30 Uhr der erste große Schwung an Wählern bereits durch. Zwischen 10 und 11.30 Uhr sei ordentlich was los gewesen, so Gemeinderat Josef Hatzl. Doch auch um 13:30 Uhr kommen regelmäßig Kreuther in den Raum, um ihre Stimmen abzugeben.

Und das sind in diesem Jahr bekanntlich so einige. Denn neben dem Bayerischen Landtag wird auch der Bezirkstag gewählt, zudem stehen fünf Volksentscheide auf dem Programm. Daher kommt den Wählern die Tafel mit der Übersicht aller Stimmzettel, die am Eingang zum Wahllokal platziert wurde, ganz gelegen.

In Ruhe schauen sie sich die Zettel an, um dann in der engen Wahlkabine nicht den Überblick zu verlieren. “Es sind schon einige Zettel, zudem ist der für den Landtag so riesig. Da lohnt es sich, das Ganze schon mal in Ruhe durchzugehen”, so eine Kreutherin, bevor sie das Wahllokal betritt.

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Auch in Bad Wiessee im Hotel zur Post erkundigt sich der eine oder andere Wähler zur Sicherheit noch mal, welcher Stimmzettel jetzt für was steht.

Gerade für die älteren Wahlberechtigten sind die vielen Zettel schon eine Herausforderung

, betont Thomas Lange von der Gemeindeverwaltung. Zu größeren Problemen sei es aber nicht gekommen. Um diese zu vermeiden, hat die Gemeinde Bad Wiessee bei dieser Wahl zwei Helfer mehr im Einsatz als beim vergangenen Mal. Auch beim Einwurf der Stimmzettel in die verschiedenen Wahlurnen sei Vorsicht geboten. “Passieren kann aber eigentlich nichts. Auch wenn jemand den Stimmzettel der Landtagswahl in die Urne für den Bezirkstag wirft, wird dieser nach dem Öffnen der Urnen wieder richtig einsortiert”, stellt Josef Hatzl in Kreuth klar.

Ab 18 Uhr werden alle Zettel aus den Wahllokalen in die Rathäuser der Gemeinden gebracht. Dort werden zunächst die Stimmen für den Landtag, dann die für den Bezirkstag ausgezählt. Am Ende sind die Volksentscheide dran. Das Ergebnis wird dann an das Landratsamt Miesbach übermittelt. Dort laufen alle Fäden zusammen, und gegen 21 Uhr erfolgt eine erste Schnellmeldung darüber, wie unter anderem in den einzelnen Kommunen im Tegernseer Tal abgestimmt wurde.

Einige rechnen mit absoluter Mehrheit für die CSU

Nachdem sie ihre Stimmen abgegeben hatten, wagten heute Nachmittag einige Wähler eine erste subjektive Einschätzung, wie es ausgehen könnte. “Ich glaube, die CSU wird die absolute Mehrheit erreichen, für die FDP wird es schwierig, in den Landtag zu kommen”, so ein 65-jähriger Wiesseer. Eine Auffassung, die zwar einige der Befragten in Tegernsee, Wiessee und Kreuth teilten, aber eben nicht alle. “Ich hoffe auf eine Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition”, so eine Tegernseerin.

Wieder andere sehnten sich hingegen nach einem Umschwung. Eine Regierung aus SPD, Grünen und Freien Wählern sei mal einen Versuch wert, die CSU sei viel zu lange an der Macht gewesen, betonte ein junger Kreuther. In einem Punkt waren sich die von uns befragten Wähler dann aber doch einig: Ein Wahlrecht sei ein Privileg, das jeder Bürger wahrnehmen sollte. Man wolle ja schließlich einen Einfluss darauf haben, von wem man in den kommenden fünf Jahren regiert werde.

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