Stadt fordert landkreisweite Solidarität

Das Förderprogramm “Jugend Perspektive Arbeit” existiert seit sechs Jahren. Initiatoren sind der Kreisjugendring Miesbach und die Cross-Over Team Stiftung. Ziel ist es dabei Jugendliche auf dem Lebensabschnitt zwischen Schule und Beruf aktiv zu begleiten und zu unterstützen.

Seit 2010 finanzieren auch neun der 17 Gemeinden im Landkreis das Projekt mit. Dass sich nicht alle an der Förderung beteiligen, ist aus Sicht der Tegernseer Stadträte jedoch unverständlich. Daher sprach sich das Gremium in der letzten Sitzung einstimmig dafür aus, Landrat Jakob Kreidl in dieser Sache einzuschalten.

Vorbereitung und Weiterbildung

Der Kreisjugendring Miesbach und die Cross-Over Team Stiftung bechäftigen sich schon sehr lange mit dem Thema Jugendförderung.

Bis 2006 beschränkten sich die beiden Organisationen jedoch auf die Unterstützung außerschulischer Aktivitäten. Dies änderte sich mit dem Projekt “Jugend Perspektive Arbeit”.

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Das Programm soll Haupt- und Realschüler auf den Berufsalltag vorbereiten. Da viele Jugendliche in Alter von 16 Jahren noch nicht genau wissen was sie gerne machen wollen und wo ihre Stärken und Schwächen liegen, setzt das Programm zunächst an diesen Punkten an. Ist ein realistisches Berufsziel gefunden, erfolgt eine Hilfestellung bei der Lehrstellensuche. Auch die sogenannten Softskills wie Kommunikation sowie an der Motivation und dem Selbstbewusstsein der Kandidaten arbeitet man gemeinsam.

Auch die Tal Gemeinden sind dabei

Nachdem sich das Projekt in den folgenden Jahren einen guten Namen machte, wurde es im 2009 als fester Bestandteil der Lehrpläne an Haupt-und Realschulen eingeführt. Unter anderem hatte die Rottacher Mittelschule zusammen mit dem Jugendzentrum pl@net X das Projekt für 25 Schüler der 8. Klasse umgesetzt. Mit guten Ergebnissen, wie die Verantwortlichen auf ihrer Webseite beschreiben:

– Betriebspraktikum einer Schülerin mit dem Berufswunsch Grafikerin. Sie erstellte in einer Woche die Homepage von JugendPerspektiveArbeit

– Schülerfirma „Mittagessen im Schinner- Haus“: Die 8. Klasse wollte für ihre Klassenfahrt Geld verdienen, indem sie eine Catering-Firma gründet und selbstständig Mittagessen für alle Schüler der Hauptschule bereitstellt

– Gespräche mit Schülern, die sich Mobbing und Intrigen ausgesetzt sehen

– Bildung einer Theatergruppe „Arthur’s Vision“

“Das ist unfair”

Beim Coaching / Quelle: Webseite JugendPerspektiveArbeit
Doch auch die finanzielle Unterstützung wurde auf 2010 auf eine breitere Basis gestellt. Seither leisten alle Talgemeiden, sowie die Kommunen Hausham, Fischbachau, Bayrischzell und Schliersee einen finanziellen Beitrag zum Gelingen des Förderprogramms.

Darüber hinaus konnte der Lions-Club am Tegernsee als privater Förderer gewonnen werden. Doch nicht alle Gemeinden im Landkreis zeigen sich solidarisch mit dem Vorhaben und den anderen Kommunen.

Ein Umstand, den Tegernsees Bürgermeister Peter Janssen nicht nachvolziehen kann und als unfair gegenüber den vielen Unterstützern ansieht.

Vom Projekt “Jugend Perspektive Arbeit” profitiert der gesamte Landkreis, da den Schülern von Real und Hauptschule eine Perspektive aufgezeigt wird. Daher sollten sich auch alle Gemeinden finanziell daran beteiligen.

Stadtrat votiert einstimmig dafür

Die Kosten für die Stadt Tegernsee belaufen sich gegenwärtig auf knapp 1.500 pro Jahr. Ab 2015 verdoppelt sich der Betrag zwar, da dann die Förderung von Seiten der Bundesagentur für Arbeit ausläuft. Doch die Summe ist im Gesamtbudget immer noch verschwindend gering.

Da auch für die bislang nicht beteiligten Kommunen ein Posten in der Größenordnung wohl leicht zu stemmen wäre, hat sich der Tegernseer Stadtrat in seiner letzten Stadratssitzung einstimmig dafür ausgesprochen, Landrat Jakob Kreidl in einem Brief dazu aufzufordern, auch bei den anderen Gemeinden für eine finanzielle Unterstützung des Projekts zu werben. Ausgang offen.

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