Am 28. November 2014 schloss die HypoVereinsbank ihre Tegernseer Filiale. Ein Jahr später plante die BCE Immobilien GmbH die Räumlichkeiten an der Hauptstraße anderweitig zu nutzen. Doch den Antrag, eine 132 Quadratmeter große Spielothek zu errichten, lehnte der Bauausschuss ab. Der Grund: Das Gebiet an der Hauptstraße ist als Mischgebiet ausgewiesen. Dort darf laut Satzung eine derartige Vergnügungsstätte maximal 100 Quadratmeter groß sein.
Zweiter Versuch – ohne Erfolg
Trotzdem musste sich die Stadt erneut mit dem Thema auseinandersetzten. Die BCE Immobilien GmbH versuchte ein zweites Mal ihr Vorhaben durchzusetzen. Doch dieses Mal beschränkte sich der Antragssteller auf eine 112 Quadratmeter große Vergnügungsstätte. Lediglich acht anstelle der ursprünglich zehn Geldspielautomaten sah der Bauantrag vor. Er wurde auch um die ursprünglich geplante Cafébar und den Billardtisch reduziert. Außerdem lag der Stadt ein Schreiben vor, in welchem die BCE Immobilien GmbH Tegernsees Mischgebiet anzweifelt.
Um der BCE Immobilien GmbH zu verdeutlichen, dass es sich tatsächlich um ein solches und kein Kerngebiet handelt, erläuterte Bauamtsleiterin Bettina Koch in der Sitzung am Montag jedoch: “Wir zählen in diesem Gebiet 34 Gewerbeeinheiten und 90 Wohneinheiten. Damit ist eindeutig nachgewiesen, dass es sich um ein Mischgebiet handelt.“
In einem Kerngebiet würden Gewerbeeinheiten überwiegen, so Koch weiter. Der Bauausschuss sieht daher keinen Grund, den Antrag diesmal anzunehmen. Bürgermeister Johannes Hagn betont: „Die geplante Spielothek ist immer noch zu groß. Wir können kein Einvernehmen geben.“ Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt.
Ursprünglicher Artikel vom 17. November 2015 mit der Überschrift: „Tegernsee: Keine Chance für “Spielhöllen”“
Seit rund einem Jahr ist die HypoVereinsbank-Filiale in Tegernsee geschlossen. Gestern diskutierte der Tegernseer Bauausschuss nun über die künftige Nutzung der Räumlichkeiten. Ein neuer Betreiber stünde zwar bereit. Doch der passt der Stadt nicht.
Am 28. November 2014 schloss die HypoVereinbank ihre Tegernseer Filiale. Jetzt will die BCE Immobilien GmbH die Räumlichkeiten anderweitig nutzen. Im Gespräch sind eine Spielothek mit Billardtischen, Dart und Cafébar. Doch die Vergangenheit zeigt, dass die Meinungen zu einer „Spielhölle“ im Tal umstritten sind.
Spielhallen im Tal zuletzt immer abgelehnt
Im Jahr 2013 wollte der Betreiber der Casablanca Bar in Tegernsee eine Spielhalle errichten. Gökhan Erkoç und sein Bruder wollten damals einen Spielsalon in großem Stil aufziehen. Doch der Bauausschuss machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Spielautomaten und Darts auf insgesamt rund 260 Quadratmetern und über zwei Etagen, das war die Idee der Betreiber. Damals lehnte der Tegernseer Bauausschuss das Vorhaben einstimmig ab. Die Begründung lautete: „Eine Spielhalle mit über 100 Quadratmetern ist nur in sogenannten Kerngebieten zulässig, die von Gewerbe geprägt sind“, erklärte der damalige Bürgermeister Peter Janssen.
2014 war auch in der Gemeinde Bad Wiessee die Rede von einer „Spielhölle“. Münchner Hersteller wollten damals im Wiesseer Ortskern Spielautomaten mit Billardcafé betreiben. Doch die Gemeinde entschied sich gegen eine neue Spielothek.
Keine Chance für Spielothek in Tegernsee
Gestern setzte sich der Tegernseer Bauausschuss nun erneut mit einem Antrag auf eine Spielothek auseinander. Dieses Mal sollte die „Vergnügungsstätte“ in der ehemaligen HypoVereinbank entstehen. Die Räumlichkeiten stehen derzeit leer. Die BCE Immobilien GmbH stellte deshalb den Antrag dort eine 132 Quadratmeter große “Spielhölle” zu errichten.
Entstehen sollte zum einen eine große Spielhalle mit zehn Spielautomaten. An der Seeseite des Objektes war darüber hinaus eine rund 50 Quadratmeter große Fläche mit einer Cafébar und drei weiteren Geldspielautomaten geplant.
Bürgermeister Hagn betonte, dass in der Nähe der ehemaligen Bank hauptsächlich Wohnungen sind. Das Grundstück der ehemaligen HypoVereinsbank liegt insofern in einem Mischgebiet. Laut der Baunutzungsverordnung Tegernsees sind derartig große “Vergnügungsstätten” aber nur in Kerngebieten zulässig.
Daher lehnte der Bauausschuss den Antrag ab. Vergnügungstätten mit einem derartigen baulichen Ausmaß hätten in Tegernsee generell keine Chance, so die klare Aussage des Rates. Denn auch der Rest des Ortes sei ein Mischgebiet.
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