Tegernsee kommt im 21. Jahrhundert an

In München und anderen Großstädten ist es längst Normalität. Steht man an einer Haltestelle, sieht man auf einem großen Anzeiger, wann der nächste Bus oder Zug kommt. Auch im Tal will man nun endlich im 21. Jahrhundert ankommen. Tegernsee macht dabei den Anfang.

Wo bleibt mein Bus? / Beispielbild

Schon seit einigen Jahren wünschen sich die Tal-Gemeinden elektronische Anzeigetafeln für Bushaltestellen. Wie im Tegernseer Stadtrat nun bekannt wurde, gibt es jetzt die Möglichkeit, an einem Pilot-Projekt teilzunehmen. Nach Angaben der Verwaltung, haben die Bürgermeister des Tegernseer Tals die TTT mit der Übernahme des Projekts „Dynamische Fahrgastinformationsanzeiger“ (DFI) beauftragt.

Die TTT habe sich daraufhin mit der MVV GmbH und dem Fachbereich Mobilität mit dem Landratsamt in Verbindung gesetzt. Die MVV hat mittlerweile zugestimmt, das Tal in ein entsprechend gefördertes Projekt aufzunehmen. Wichtig für Tegernsee: Das System soll sowohl mit RVO als auch mit BRB kompatibel sein, sodass an den Anzeigetafeln die Abfahrtszeiten der Busse und der Züge inklusive aktueller Verspätungen angezeigt werden.

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Kein Rätselraten mehr, ob und wann der Bus kommt

„Heute geht es darum, als Stadt eine Willenserklärung abzugeben, an dem Pilotprojekt teilzunehmen“, so Bürgermeister Johannes Hagn (CSU). Er selbst hätte das bereits machen können, allerdings wollte er zunächst mit dem Stadtrat darüber sprechen. Das Ziel sei natürlich, irgendwann alle Haltestellen im Tal damit auszustatten.

Grad an den kleinen Bushaltestellen hab sogar ich ein Problem, mit Brille den Fahrplan zu lesen. Dann steh ich irgendwo und weiß nicht, wann der nächste Bus kommt – grad, wenn Stau ist. Wir sollten im 21. Jahrhundert ankommen.

Als ersten Schritt habe man innerhalb der Pilot-Phase nun die Möglichkeit, mehr als nur einen Anzeiger zu bestellen. Hagn habe dabei den Bahnhofsplatz, Steinmetzplatz und das Gymnasium im Sinn. Die Förderung seitens der Regierung von Oberbayern liegt zwischen 50 und 80 Prozent, bezieht sich aber nur auf den Anzeiger selbst.

Hagn betont in dem Zusammenhang: „Die Hauptkosten liegen allerdings unter der Erde, sprich bei der Stromversorgung, den Kabeln und dem Anschluss.“ Die Erschließung der Haltestellen mit Strom- und Internetversorgung sei derzeit nicht förderfähig. Diese Kosten hat also die Stadt zu tragen.

Die Anzeiger selbst kosten die Stadt mit der entsprechenden Förderung zwischen 3.000 und 7.000 Euro. „Mein Vorschlag wäre, den Bahnhof mit einem mittleren Anzeiger ausstatten und am Steinmetzplatz und unten am Gymnasium rechts und links jeweils einen anzubringen.“ Peter Hollerauer (FWG) war allerdings der Meinung, dass man sich den Anzeiger am Steinmetzplatz Richtung Bahnhof sparen kann.

Diese Haltestellen will man zuerst ausstatten

Thomas Mandl (SPD) sah das anders: „Wenn ich in München bin, dann ist es für mich selbstverständlich, dort zu sehen, wann der nächste Zug oder Bus fährt.“ Es mache seiner Meinung nach am Steinmetzplatz schon einen Unterschied, zu sehen, „ob ich zu Fuß zum Bahnhof laufen sollte oder ob ich die Chance habe, mit dem Bus den Zug zu kriegen.“

Rudolf Gritsch (CSU) fand, in der Pilotphase seien andere Haltestellen wichtiger. „Statt einen Anzeiger am Steinmetzplatz Richtung Bahnhof aufzustellen, hätte ich eher einen an der Schwaighof-Haltestelle angebracht.“ Da stelle sich dann auch raus, ob das Zusammenspiel mit dem Zug auch funktioniert und korrekte Angaben erscheinen.

Der Stadtrat einigte sich letztlich darauf, die Willenserklärung zur Teilnahme an dem Projekt abzugeben und sechs Anzeiger zu bestellen. Jeweils einen für den Bahnhof und den Steinmetzplatz sowie jeweils zwei Anzeiger für das Gymnasium und die Schwaighof-Haltestelle.

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