Tegernsee-Wespen und nasser Marmorkuchen

Nicht nur Kinder verlassen fluchtartig den Tisch, wenn die erste Wespe im Tiefflug über den Mittagstisch vibriert. Was tun gegen das Insekt, ohne die Naturschutzbehörde auf den Plan zu rufen?

Quelle: Adobe Stock, von Ivan Kmit

Bis zu 5.000 Euro stehen auf dem Zettel, wer in Bayern an Wespenmord überführt wird. Wer die Wespe loswerden will, sollte also zur Wespenflüsterin werden. Hier kommen ein paar sanfte Mittel, sein Frühstücksrecht durchzusetzen:

#1 – Kaffeepulver anzünden

Man nehme ein leeres Marmeladenglas oder ein feuerfestes Gefäß der Wahl. Drei bis vier Löffel Kaffeepulver dürfen schon rein. Dann mit dem Streichholz das Pulver anzünden. Es geht um Rauchbildung. Das mögen Wespen nicht. Schwierig daran? Den Kaffee überzeugen, zu glimmen, da braucht es schon drei bis zehn Zündhölzer. Damit das Rauchwerk über das Essen hindurch durchheizt, braucht es mindestens einen Kaffee-Rauch-Beauftragten. Nachteil? Verräuchern der ganzen Gesellschaft.

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#2 – Wasser marsch!

Wespe mit Wasser ansprühen, Wespe verzieht sich in ihr Nest. Hilft aber nur für kurze Zeit. Weil Wespen sind doch recht schlau und merken, dass es nicht wirklich regnet. Und wer sich im Sprüh-Eifer vergisst, hat dann auch den nassen Marmorkuchen zu verkraften. Wer die Methode probieren mag, bitte auf Spülmittel oder ähnliches in der Flasche verzichten. Und Sprühen nicht mit Gießen verwechseln. Dann geht die Wespe ein und ihr Ruf als Wespenkenner und Naturliebhaber gleich mit.

#3 – Papiertüte aufstellen
Eine braune Papiertüte aufhängen und Summ-Geräusche vom Telefon abspielen. Die Wespe soll denken, dass hier bereits ein Volk eingezogen ist. Allerdings leben auch Wespen in engen Mietverhältnissen, sprich mehrere Wespennester nebeneinander sollen schon gesichtet worden sein. Aber vielleicht ist die Tegernsee-Wespe nie über den See hinausgekommen? Tal-Wespe mit Sinn fürs Einfamilienhaus? Warum nicht? So eine Papiertüte ist doch schnell gebastelt.

#4 – Die Wespe einladen

Wespenfreunde stellen dem grellen Flieger einen eigenen Teller an die Seite. Darauf kommen ein paar Apfelscheiben, was vom Serranoschinken und was von der Leberwurst. Dann wird der Teller weit weg vom eigenen gestellt. Die Wespe(n) soll(en) dann hier schmausen. Klingt nett und irgendwie doof. Weil die Kinder dennoch wie gebannt auf das Krabbelvieh achten und die Wespe meistens dann doch auch noch was vom Lachs auf dem eigenen Teller abhaben will.

#5 – Lavendel

Wespen mögen keinen Lavendel. Hat man bestimmt schonmal gehört. Wie das funktionieren soll? Der intensive Geruch von Lavendel ist für die Wespen zu viel – sie ergreifen die Flucht. Doch aufgepasst: Auf Bienen hat Lavendel dafür eine anziehende Wirkung. Sie wittern den Nektar der Pflanze. Gefundenes Fressen also. Buchstäblich.

#6 – Ausatmen, bitte nicht

Eine Wespe anzupusten ist keine gute Idee. Das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffshaltung.

Grundsätzlich sei gesagt, ruhig bleiben, wenn die Wespe vorbeischwirrt. Sie mag kein Fuchteln. Sie will Proteine. Wenn alles nicht hilft, bleibt nur die Flucht ins Haus.

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