Bald können die Tegernseer Bahnhofstoiletten wieder benutzt werden. In ihrer jüngsten Sitzung am Dienstagabend haben die Tegernseer Stadträte die Aufträge an ausführende Firmen vergeben. Nun haben die Bauarbeiten begonnen.
Im August soll bereits alles fertig sein.
Da die bisherigen Toilettenanlagen am Tegernseer Bahnhof wenig einladend sind, hat sich die Stadt Tegernsee für einen Neubau entschieden. Das alte Toilettengebäude wird abgerissen und durch Parkplätze ersetzt. Dafür entstehen in der Schalterhalle neue WCs. Von außen wird sich das Gebäude unterdessen kaum verändern, da es hier vom Denkmalschutzamt klare Auflagen gibt.
Toiletten in Schalterhalle integriert
Die Grundmauern dürfen nicht angetastet werden, so die Vorgabe der Denkmalschützer. Also wird die Innenwand gleich neben dem Haupteingang der Schalterhalle entfernt. „Derzeit wird der Kanalanschluss neu gemacht“, so Klaus Riedlechner vom technischen Referat der Stadt Tegernsee.
Auch mit der Installation der Heizungs- und Sanitäranlagen sei bereits begonnen worden, so Riedlechner weiter. Im August soll die neue Anlage fertig sein. „Die Arbeiten werden sich wohl um zwei Wochen verzögern, da die Maßnahmen am Kanalanschluss umfangreicher sind als zunächst angenommen“, betont Riedlechner. Auch die Aufträge für die restlichen Arbeiten hat der Tegernseer Stadtrat im Rahmen seiner letzten Sitzung schon vergeben.
Kosten von 100.000 Euro
Sechs Firmen wurden mit den entsprechenden Gewerken beauftragt. Bauarbeiten: Hans Babl GmbH (23.000 Euro) sowie Sprenger (4.000 Euro), Trockenbau: M. Gall (23.000 Euro), Fliesen: Dieter Reiser (14.000 Euro), Heizungsbau: Peter Hollerauer (42.000 Euro), Elektro: E-Werk Tegernsee (6.200 Euro).
Aktualisierung vom 13. Mai / 8:38 Uhr “Lösung für Bahnhofsklos in Sicht – Tegernsee hofft auf Genehmigung für Neubau”
Ein weiteres Mal standen die Tegernseer Bahnhofstoiletten auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung. Dabei hatte Bürgermeister Peter Janssen grundsätzlich Positives zu vermelden. Man erwarte, so Janssen, dass die Planung für den Bau nun endgültig auch von der zuständigen Stelle genehmigt werde.
Die Stadt, der seit dem Kauf der Tegernseebahn im Dezember 2012, auch der Bahnhof gehört, will das Toilettenproblem grundsätzlich lösen. Die neuen WCs sollen im Erdgeschoss des Schaltergebäudes integriert werden. Anschließend werden die bestehenden alten Toiletten im Nebengebäude abgerissen. Die Kosten für die Neugestaltung dürften bei etwas über 100.000 Euro liegen. Genau könne man das aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, machte Klaus Riedlechner von der Stadtverwaltung auf Nachfrage vor zwei Wochen deutlich.
Doch Bürgermeister Janssen klärte bei der jüngsten Stadtratssitzung über den Stand der Genehmigungen auf. Das Landratsamt habe die Planungen zwar bewilligt, doch entscheidend sei eine Freigabe des Eisenbahnbehörde, denn Toiletten in einem Bahnhof zählen zu einer eisenbahnrechtlichen Einrichtung. Und so muss nun noch die Regierung von Oberbayern ihre Zustimmung geben. Das soll allerdings relativ schnell geschehen: bis Ende Mai dürfte die endgültige Freigabe vorliegen.
Bereits jetzt hat die Stadt aber in nicht-öffentlicher Sitzung den Auftrag für den Umbau vergeben. Denn wie Klaus Riedlechner von der Verwaltung betonte: „Sämtliche Vorbereitungen sind bereits getroffen, wir könnten morgen loslegen.“
Ursprünglicher Artikel vom 1. Mai:
Wer in die Toiletten am Tegernseer Bahnhof tritt, dem verschlägt es erst mal den Atem. Dunkel, nach Urin stinkend und schmutzig sind die engen Räume, die sich in einem Nebengebäude des Bahnhofs befinden.
Dass der desolate Zustand seit Langem bekannt ist und schon oft im Tegernseer Stadtrat diskutiert wurde, hat bisher nicht geholfen. Dabei sind gerade die WCs am Bahnhof in gewisser Weise das Erste und manchmal auch das Letzte, was viele Touristen von Tegernsee sehen. Eine gute Visitenkarte sieht anders aus.
Doch im Rathaus ist man sich dieses Problems durchaus bewusst. Da allerdings TAG als bisheriger Eigentümer des Bahnhofs wie auch die Bayerische Oberlandbahn sich jahrelang weigerten, etwas am desolaten Zustand der Klos zu verändern, hat die Stadt im letzten Jahr zumindest deren „Betreuung“ übernommen und hält diese laut einer Aussage von Bürgermeister Peter Janssen aus dem März 2012 „halbwegs in Schuss“.
Möglicherweise gerät diese Betreuung bei starkem Andrang wie dem 1. Mai an ihre Grenzen. So oder so will die Stadt nun das Problem „Bahnhofstoiletten“ grundsätzlich lösen.
Tegernsee will, darf aber noch nicht
Denn seit dem Kauf der Tegernseebahn im Dezember 2012 und der angeschlossenen Areale, zu denen auch der Tegernseer Bahnhof gehört, haben sich die Vorzeichen grundlegend geändert. Nun ist man im Rathaus fest entschlossen, die Toiletten auf Vordermann zu bringen, sie nicht nur sauber halten zu wollen, sondern gleich ganz neu zu bauen. „Sämtliche Vorbereitungen sind bereits getroffen, wir könnten morgen loslegen“, weiß Klaus Riedlechner von der Stadt Tegernsee.
Auch die Genehmigung des Landratsamtes liegt bereits vor. Der Haken: diese ist eigentlich gar nicht vonnöten, da das Landratsamt nicht zuständig ist. Und auch die Stadt Tegernsee hat nach dem Kauf des Geländes und der Gebäude noch immer keine freie Verfügungsgewalt über die Toiletten, wie Riedlechner betont:
„Wir müssen hier einen Antrag bei der Regierung von Oberbayern stellen, da die Toiletten rein rechtlich ein Teil des Bahnverkehrs sind und dafür der Freistaat zuständig ist.“
Solange das Einverständnis von dortiger Seite nicht gegeben sei, könne man auch nichts verändern, macht Riedlecher deutlich.
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