Tegernsee wird zum Versicherungszentrum

Es war nicht immer einfach für die Mitarbeiter der Tegernseer Kreissparkasse. Acht Monate lang mussten alle Geschäfte in Containern vor dem eigentlichen Gebäude am Rathausplatz abgewickelt werden.

Ein komplexer Umbau der Geschäftsstelle hatte das notwendig gemacht. Bis zuletzt arbeiteten 40 Betriebe aus der näheren Umgebung an dem Vorhaben. “Da greifen viele Rädchen ineinander”, so der Vorstandsvorsitzende Martin Mihalovits bei der heutigen Einweihung der Filiale, bei der Er gleichzeitig eine interessante Neuigkeit zu vermelden hatte.

Martin Mihalovits bei seiner Ansprache im neugestalteten Sparkassengebäude

Laut Mihalovits soll Tegernsee zum zentralen Versicherungsbüro der gesamten Kreissparkasse umgebaut werden. Im ersten Stock der umgebauten Filiale werden die Büros untergebracht. Alle Mitarbeiter der Abteilung, die sich derzeit noch in Miesbach befindet, würden in naher Zukunft an den Tegernsee wechseln. Insgesamt sind dann am Rathausplatz 20 Sparkassenangestellte beschäftig.

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Damit schließt sich auch eine langgehegte Vision eines kleinen “Dienstleistungszentrums”. Zusammen mit Sparkasse, Versicherung, dem Notar, Anwälten sowie der angeschlossenen Apotheke habe man ein “interessantes und stimmiges Angebot”. Ein Angebot für das jetzt auch die passende Architektur zur Verfügung steht. Hell und weiträumig präsentieren sich die neuen Räumlichkeiten. Und der Rottacher Architekt Fritz Mayer lies keinen Zweifel daran, dass ihm sein Werk gut gefällt.

Auch wenn der Tegernseer Stadtrat das teilweise anders sieht, haben wir hier nicht gemurkst. Das Gebäude ist meines Erachtens sehr gelungen und ich hoffe auf eine lange Nutzung durch die Sparkassen-Mitarbeiter.

“Ein miserabler Ruf”

In der anschließenden obligatorischen Segnung der neuen Geschäftsstelle hatte dann auch Pfarrer Martin Weber, unterstützt von seinem katholischen Kollegen Walter Waldschütz, ein paar passende Sätze zum Sinn und Zweck des Geldes auf Lager. Passend zur Bank und den derzeitigen Diskussionen um die Rolle der Banker meinte Weber:

Die Banken haben einen miserablen Ruf. Und die Mitarbeiter sind da nicht ausgenommen.

Die Sparkassen seien dabei laut Weber ein wenig außen vor. Die privaten Kreditinstitute jedoch müssten sich Gedanken machen. Wen sie dem Geld vermehrt auch echte Werte gegenüberstellen würden, nehmen auch die Probleme ab. Denn Geld, so der Pfarrer, sei ausschließlich als Diener zu sehen. Es habe keinen Eigenzweck, sondern sollte – wie eine Brücke – Verbindungen schaffen.

Nur am Rande kam am heutigen Tag das Thema Außenfassade zur Sprache. Vor allem das Anbringen der Logos hatte in jüngerer Vergangenheit für einigen Gesprächsstoff im Tegernseer Stadtrat gesorgt.

Wegen denkmalschutzrechtlicher Einwände aufgrund des gegenüberliegenden Rathauses durften die Schriftzüge an der neuen Fassade nicht im gewohnten Apotheken- beziehungsweise Sparkassenrot gestaltet werden. Nach dem Vorbild der Waakirchner Geschäftsstelle hatte man sich letztlich auf die neuen dezenteren Farben geeinigt.

Andreas Obermüller, Stadtrat in Tegernsee und mit seiner Apotheke Mieter im umgebauten Gebäude hat da seine ganz eigene, pragmatische Sichtweise. “Jedes Gebäude spiegelt zu einem Teil auch den aktuellen Zeitgeist wieder. Und das ist bei diesem Haus meines Erachtens sehr gut gelungen.”

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