Ruderboote, Tretboote oder Elektroboote. Im Bootsverleih von Josef Grieblinger in Bad Wiessee kann selbst der Laie zum Kapitän werden. Doch ohne Tourismus oder Gastronomie sitzt Grieblinger auf dem Trockenen. Er wünscht sich derzeit vor allem eines.
”Mia hom koane Leit do”
Um sich über Wasser zu halten musste Grieblinger etwas umdenken. Ohne Touristen braucht es kluge Alternativen. Der Bootsverleiher weiß:
Wir habens ohne Geschäft überlebt. Wir haben Boote und Stege repariert.
Seit dem 21. April darf Josef Grieblinger nun wieder einige seiner Boote verleihen. Ruderboote und Tretboote sind derzeit erlaubt. Segelboote sowie Surfbretter dürften ebenfalls verliehen werden. “Solche haben wir aber nicht”, erklärt Grieblinger. Das Geschäft kommt langsam zurück, zu langsam.
Boote gibt es zwar genug, es fehlt aber an Kunden. Zwei, drei Tretboote waren gestern auf dem See unterwegs. Für diese Jahreszeit viel zu wenig. Den ersten Ansturm hat man schon verpasst. “Das Wetter war zu Oster schön aber da durften wir noch nicht”, klärt Grieblinger auf. Mit dem richtigen Wetter startet die Saison für Grieblinger normalerweise bereits Anfang Februar oder Anfang März.
Aktuell arbeitet man im Wiesseer Bootsverleih noch daran, dass auch Elektroboote verliehen werden dürfen. Boote zur sportlichen Aktivität dürfen zwar ohne Probleme rausfahren, für Motorboote braucht es jedoch eine eigene Genehmigung.
Penible Hygienevorschriften, Masken und fünf Liter Desinfektionsmittel
Dennoch ist der Bootsverleih auf Kundschaft bestens vorbereitet. “Wir achten auf genügend Abstand, haben den Aushang des Landratsamt ausgehängt, fünf Liter Desinfektionsmittel und Masken”, erklärt Grieblinger. Außerdem wird Hygiene nicht nur während der Pandemien groß geschrieben, Grieblinger erzählt:
Natürlich putzen wir auch die Steuerräder und die Boote jeden Tag. Das haben wir automatisch immer schon gemacht
Das Juwel der Flotte, der “Favorit”, ein knapp 10 Meter langes 14-sitziges Motorboot, kann aktuell ebenfalls nicht auslaufen. Schade, aber Grieblinger argumentiert: “Es können keine 1,5 Meter Abstand eingehalten werden.”
Mit positiver Einstellung nach vorne schauen
Doch Josef Grieblinger ist Optimist, er sieht’s positiv. Die aktuelle Gefahr schätzt er als äußerst gering ein. Solange sich alle an die Hygienevorschriften halten und mit gesundem Abstand an die Sache herangehen, gibt es keinen Grund zu verzweifeln. “Früher war es ganz normal sich die Hände zu waschen”, schließt er das Gespräch ab.
Auch bei der Bayerischen Seeschifffahrt muss man Geduld beweisen. Aufgrund der aktuellen Situation gibt es bis 10. Mai keinen Fahrbetrieb. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann und in welchen Umfang, steht noch in den Sternen.
Übrigens: Bisher läuft die Alarmierung der Wasserwachten noch im Bedarfsfall über Funk. “Die Bedingungen für die Wiederaufnahme des Bereitschaftsdienstes sind aktuell in Besprechung”, erklärt Pressesprecherin des Landratsamts Sophie Stadler.
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