Achtung: Narren mit eingebauter Vorfahrt!

Ergänzung vom 15. Februar / 15:18 Uhr
Nach sechs Jahren der Enthaltsamkeit ist es am kommenden Sonntag wieder soweit: Lautes Getöse, Sirenengeheul und Musikgruppen begleitet den Tegernseer Faschingszug.

Um 13 Uhr wird sich dieser mit 30 Fahrzeuggespannen in der Max-Josef Straße in Bewegung setzen. Auf der ganzen Strecke von der Bahnhofstrasse über Hauptstrasse zum Umkehrplatz am Hotel Luitpold und zurück zum Brauereihof gibt es an zehn Ständen Essen und Getränke.

Während des Zuges sind die betroffenen Straßen gesperrt. Die Umleitung führt über die Hochfeldstraße. An den Stellplätzen entlang der Zugstrecke ist in der Zeit Parkverbot. Dabei empfiehlt die Stadt so oder so den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Alle Linien würden verstärkt fahren.

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Vom Gmunder Maximilian verkehrt ab 11 Uhr halbstündlich ein kostenloser Pendelbus. Und auch von Kreuth (11:08 und 12:15), Enterrottach (11:12 und 12:12), dem Rottacher Postamt (11:35 und 12:35) sowie dem Wiesseer Lindenplatz (11:19 und 12:19) fahren Sonderbusse in Richtung Tegernse.

Um nach Tegernsee zu gelangen, bekommen die Narren übrigens eine Art Geleitschutz der Polizei. An eigens eingerichteten Sammelpunkten in den jeweiligen Gemeinden werden die Gespanne aufgelesen und mit Vorfahrt nach Tegernsee gebracht. Erst ab den Sammelstellen dürfen, neben dem Fahrer, auch weitere Teilnehmer auf den Gefährten mitfahren.

Ursprünglicher Artikel vom 13. Januar:
Bis zu 60 Wägen werden sich wohl am 19. Februar am Faschingszug beteiligen, wenn dieser nach sechs Jahren Pause wieder durch die Tegernseer Straßen zieht.

Daran teilnehmen könne heuer wieder jeder, wie Hauptorganisator Fred Gragert betont. Alleine und auf einem kleinen Dreirad. In Gruppen von mehreren Personen und großen Wägen mit Traktor oder Anhänger. Oder auch “nur” als Zuschauer.

Gestalterischen Ideen sind beim Faschingszug kaum Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was sich umsetzen lässt. Humoristisch muss es halt sein. Die beliebtesten Themen sind oft bundes- oder kommunalpolitischer Natur. Und die werden gerne auch mal doppelt oder dreifach umgesetzt.

Stadträte wieder mit dabei?

Man darf gespannt sein, ob dieses Jahr auch wieder die Tegernseer Stadträte mit einem Wagen beim Umzug teilnehmen werden. Letztes Mal, so Gragert, waren sie mit einem Wagen zum Thema Seesteg dabei. „Schön, dass sich die Politiker selbst ein wenig aufs Korn nehmen.“

Jeder habe da seine ganz eigene Art der Darstellung und Gestaltung des Wagens. “Deshalb gibt es auch keine Probleme wenn zum Beispiel Christian Wulff zweimal durch den Kakao gezogen wird“, sagt Fred Gragert, bei dem alle Fäden des diesjährigen Faschingszugs zusammenlaufen. Zum dritten Mal ist der 55jährige Hauptorganisator des Zugs in Tegernsee.

Faschingszeitung – Datum der Erscheinung (noch) geheim

Im vergangenen Oktober trafen sich alle Beteiligten zur ersten Faschingszugsbesprechung. „Anfangs ging es hauptsächlich um die Faschingszeitung“, sagt Gragert. Insgesamt zehn Mann arbeiten daran, dass sich die Seiten der Zeitung mit Texten füllen.

Die Verkaufserlöse der Zeitung und der obligatorische 1 Euro Eintritt beim Faschingszug kommen dem gesamten Faschingszug zu Gute.

Der letzte Faschingszug in Tegernsee im Jahr 2006

Trotzdem wird der Aufwand oft nur zum Teil gedeckt. Der Gesamtaufwand bei den größeren Wägen kann bis zu 2000 Euro betragen. „So kann wenigstens ein Teil der Unkosten gedeckt werden“, sagt Gragert und ergänzt: „Wir selbst haben nichts davon. Wir Organisatoren sind Idealisten. Es wird alles unter den Teilnehmern des Zuges aufgeteilt.“

Die Verteilung der Erlöse ist eine große Herausforderung

Damit die Verteilung der Einnahmen so fair wie möglich abläuft, gibt ein fünfköpfiges Gremium. Dieses beurteilt am Tag des Faschingszugs die teilnehmenden Wägen nach verschiedenen Kriterien und vergibt Punkte. Kriterien sind beispielsweise Materialaufwand, Personalaufwand und die Art der Darstellung der angedachten Thematik.

Ab dem 24. Januar kann man sich für den Tegernseer Faschingszug anmelden. Eigens dafür findet im Gasthof Schandl ab 19.30 Uhr ein Treffen statt. An diesem Tag wird auch bekannt gegeben, wann genau die Faschingszeitung erscheint und wo diese erhältlich sein wird.

Was heute schon verraten werden darf ist der Verlauf des Zugs. Aufstellung der Festwägen ist in der Max-Joseph-Straße (rückwärtig). Die Wägen kommen dorthin am besten über die Waldschmidt-Straße. Von da aus geht es ab 13 Uhr vorbei am Bräustüberl bis zum Hotel Luitpold. Dort wird gewendet und es gibt einen Gegenzug bis zurück zum Innenhof der Brauerei.

Der letzte Faschingszug in Tegernsee im Jahr 2006

Kurzgeschichte der Tegernseer Faschingszüge:
„In den 50er Jahren fanden die ersten Faschingszüge am Tegernsee statt“, berichtet Gragert. „Nach einigen Jahren ohne gab es ab ungefähr 1981 wieder welche.“ Jedes Jahr. In jedem teilnehmenden Ort. Mit dabei sind Gmund, Kreuth und Tegernsee.

Irgendwann haben sich die Verantwortlichen der drei Faschingszüge zusammengesetzt und sich darauf geeinigt, die Züge nur noch alle zwei Jahre und abwechselnd in den Orten durchzuführen. Nach Tegernsee ist 2014 Gmund an der Reihe. Dann folgt wieder zwei Jahre später Kreuth.

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