Tegernseer Golfclub spendet sein Vermögen

2016 wurde der Birdie Golf Club Tegernsee aufgelöst und vom Golfplatz in Piesenkam übernommen. Die Verantwortlichen wollten mit dem Clubvermögen jedoch noch etwas Gutes tun und schenken es Tegernsee und Rottach-Egern. Doch eine Bedingung hat die Spende.

Nach der Übernahme durch den Betreiber in Piesenkam, spendet der Birdie Golfclub Tegernsee sein Vermögen. / Archivbild

Der Birdie Golf Club Tegernsee zwischen Tegernsee und Rottach-Egern bestach immer durch seinen kleinen, aber feinen Platz. Zwar konnte der Club nie mit der Konkurrenz in Wiessee, am Margarethenhof, in Piesenkam oder Valley mithalten. Dennoch waren die zeitweise 100 Mitglieder gern auf dem Kurzplatz mit sechs Bahnen. Auch Philipp Lahm trat in den Club ein, nachdem er in sein nahe gelegenes Haus zog.

Doch Franz Schabmair, Inhaber des Geländes und lange Zeit auch Präsident des Clubs, räumt Vereins-Probleme gegenüber der Tegernseer Zeitung ein. Neben der Überalterung, sei auch die Pflege des Platzes ein Kraftakt gewesen. „Wir haben das ganze Vereinsvermögen in Maschinen gesteckt“, so Schabmair weiter. Die Mitgliedschaft war zwar mit rund 300 Euro vergleichsweise günstig, allerdings konnte dadurch auch der für ambitionierte Golfer nötige Ausweis zur Handicapverwaltung nicht ausgestellt werden.

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Piesenkam-Investor schlägt Übernahme vor

Der Club stand 2016 vor dem Aus. Karl-Heinz Krutz, Investor des Platzes in Piesenkam, bot daher einen Zusammenschluss an. Schabmair unterbreitete gemeinsam mit Florian Hörterer, dem damaligen Birdie-Präsidenten, den 35 verbleibenden Mitgliedern den Vorschlag, den Club aufzulösen. Einstimmig beschlossen die Mitglieder bei ihrer Versammlung am 16. September 2016 einen Zusammenschluss mit dem Golfplatz Waakirchen Tegernsee in Piesenkam.

Zwar seien laut Schabmair nur wenige Birdie-Spieler in Piesenkam eingetreten, doch der kleine Platz in Tegernsee-Süd werde seit der Übernahme „professioneller denn je gepflegt“. Und auch eine neue Wirtin im Clubhaus soll wieder neuen Schwung bringen.

Clubvermögen wird gespendet

Bei der Auflösung des Clubs hatten die Mitglieder zudem beschlossen, noch etwas Gutes zu tun. Das verbleibende Clubvermögen sollte an die Sozialabteilungen der Stadt Tegernsee und der Gemeinde Rottach-Egern gespendet werden. Die Bedingung: das Geld soll ausschließlich für Einheimische verwendet werden, die unverschuldet in Not geraten sind.

Nun ist die vorgeschriebene Sperrfrist für das Clubvermögen ausgelaufen und die 8600 Euro werden aufgeteilt. Maria Heiß, ehemalige Schatzmeisterin des Clubs, ist froh, dass am Ende etwas Gutes rauskommt: „Denn die sogenannten reichen Gemeinden im Tegernseer Tal haben leider auch sehr bedürftige Mitbürger, die nur keinerlei Lobby nach außen haben“, erklärt sie gegenüber dem Merkur. Darunter ist auch eine der ehemaligen Birdie-Mitglieder.

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