Meist ist er nur etwas für romantische Gemüter, der Mond am Nachthimmel. Vor allem, wenn er als dünne Sichel zwischen den Sternen hängt. Bei Vollmond aber sieht es anders aus. Da kommt Neugierde auf!
So lockte es auch jetzt viele in die Dunkelheit nach draußen, als der “Supermond” in außergewöhnlicher Größe am Horizont erschien. Die einen kamen mit Ferngläsern bewaffnet, die anderen mit Stativ und Kamera. Manch einen mag dieser Rummel amüsiert haben, manch anderen erfreute einfach das rege Interesse – und das Staunen.
Denn dem Staunen wohnt ein besonderer Zauber inne. Es wird schon bei den alten Naturforschern wie Aristoteles als etwas grundlegend Bedeutsames gesehen, als eine innere Bewegung und Motivation, sich mit bisher Unverstandenem auseinanderzusetzen. Und für den italienischen Gestaltpsychologen Giuseppe Galli gehört das Staunen gar zu den sozialen Tugenden. Schließlich hinterfrage man damit die bisherigen Bilder, die man von der Welt, vom Leben und anderer Menschen habe. Und man suche – voller Ehrfurcht und Güte – nach neuem Verstehen. Wen wundert`s nun, dass für Aristoteles im Staunen der Ursprung der Philosphie liegt, also zur Liebe zur Weisheit. – Drum lasst uns das Staunen wieder neu entdecken. Der “Supermond” war nur eine von unzähligen Gelegenheiten!
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