Tegernseer Schwan wird zum Fernsehstar

Es war das Aufreger-Thema der vergangenen Wochen: der angebliche „Problem“-Schwan vom Tegernsee. Er will sein brütendes Weibchen beschützen, Menschen wollen nicht auf ihren Wassersport verzichten. Rottacher Tierschützerin Johanna Ecker-Schotte hofft, dass sich die Gemüter nun beruhigen. Jetzt wird der Schwan aber erstmal zum Fernsehstar.

Jetzt berichtet auch der BR über den “bösen” Schwan vom Tegernsee.

Wochenlang berichtete die Tegernseer Zeitung über den angeblichen „Problemschwan“, der immer wieder Wassersportler auf dem Tegernsee belästigen soll. Zwischenzeitlich war sogar die Rede davon, den Schwan einfach zu erschießen. Am 18. April trafen sich Tierschützer, eine Vertreterin der örtlichen Sicherheitsbehörde der Stadt Tegernsee und Experten des Landratsamtes, um den Fall zu besprechen: „Allgemeiner Konsens war, dass ein Abschuss des Tieres nicht zur Debatte steht“, so Pressesprecher Birger Nemitz damals.

Der Schwan habe zwar Schwimmer oder Wassersportler wie StandUp-Paddler, Kajakfahrer oder Ruderer angegriffen, allerdings handele es sich dabei zum Teil auch um artgerechtes Verhalten. Denn besagter „Problem“-Schwan hat aktuell mit seiner „Gatttin“ ein Nest im Schilfgürtel in der Schwaighofbucht gebaut. „Der Ganter verteidigt das brütende Weibchen“, erklärte Nemitz.

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Füttern schädigt das Tier

Die Behörden appellierten daher an alle Nutzer des Tegernsees, sich in der Schwaighofbucht nicht den brütenden Tieren zu nähern. „Außerdem wird dringend darum gebeten, Wasservögel nicht zu füttern. Die angebotenen Fütterungen – wie etwa altes Brot – sind nicht artgerecht. Diese Art von Fütterung kann die Tiere schädigen“. Dem schließt sich auch Johanna Ecker-Schotte, Vorsitzende des Tierschutzvereins Tegernseer Tal, an:

Genau das ist das Problem – er wird gefüttert. Und dieses “schmusen” mit dem Schwan halte ich für denkbar ungeeignet, was verantwortungsvollen Tierschutz betrifft.

Das Thema sei ihrer Meinung nach von Außen dermaßen polarisiert worden und „beinahe aus dem Ruder gelaufen“, so Ecker-Schotte. Man habe gemeinsam eine gute Lösung gefunden. „Ich hoffe sehr, dass sich der “Schwan-Tourismus” beruhigt.“

BR-Format Quer berichtet heute Abend

Heute erhält das Thema allerdings nochmal einige Aufmerksamkeit. Das wöchentliche BR-Magazin Quer berichtet heute über den Schwan vom Tegernsee und die Debatte rund um die Frage: Wer muss sich anpassen, Mensch oder Tier? In der Beschreibung der heutigen Sendung heißt es: „Schnabel gegen Paddel. Flügel gegen Ruder. Schwan gegen Wassersportler. Der Kampf um den „natürlichen“ Lebensraum:  Am Tegernsee wird er derzeit ausgefochten.“

Die Sendung läuft heute Abend um 20:15 Uhr beim BR. Angela Brogsitter-Finck, Vorstandsvorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, war bei den Dreharbeiten vor Ort mit dabei. „Wie bestellt, kam der Schwan majestätisch und beeindruckend direkt auf uns zu, ‘gründelte’ vor unser aller Augen mehrmals und schwamm friedlich weiter.“ Er habe gewusst, dass ihm oder seiner Partnerin, die einige Meter weiter im Schilf seit Anfang April brütet, keine Gefahr droht. „Erfreulicherweise konnten die BR-Leute dies auch auf Bild bannen.“

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