Das enge Zusammenleben und die fehlende Privatsphäre sorgten 2015 immer wieder für negative Schlagzeilen rund um die Tegernseer Flüchtlingsunterkunft. Denn die Polizei musste wiederholt eingreifen, um alkoholisierte oder aggressive Asylbewerber zurechtzuweisen und Streits zu schlichten.
Auch wenn die Flüchtlinge ihre Auseinandersetzungen meist untereinander austrugen, sorgten die Konflikte bei manchem Talbürger für Skepsis und Unbehagen. In seltenen Fällen eskalierte die Situation völlig, zum Beispiel als ein Asylbewerber einen Polizeibeamten biss.
Die Nerven lagen blank
Bei einem Vorfall im September sprach die Polizei Bad Wiessee erstmals von Eskalation. Dabei soll es offensichtlich nicht nur bei einem Streit zweier Flüchtlinge geblieben sein. Auch Beamte und Sicherheitskräfte wurden angegriffen. Vier Streifenwagen waren damals gleichzeitig im Einsatz, um die Situation zu beruhigen.
Seit Oktober gelten an der Tegernseer Turnhalle nun verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Der Zugang wird rund um die Uhr von Security-Kräften überwacht. Für Entlastung im neuen Jahr sollen die Traglufthallen in Rottach-Egern und Holzkirchen sorgen. Die Innenaustattung der Unterkünfte stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Leben in der Turnhalle dar. Das könnte so manches Gemüt beruhigen und sorgt in jedem Fall für mehr Privatsphäre.
Die Auswertung der TS-Jahresumfrage zeigt dennoch deutlich: Massenunterkünfte für Asylbewerber sind vor allem wegen des internen Konfliktpotentials im Bewusstsein vieler Talbürger und landen deshalb auf Platz drei der Aufreger des Jahres. Morgen präsentiert die TS den zweiten Platz.
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