Für das Rottacher Tierheim stehen in der nächsten Zeit dringend notwendige Investitionen an. So will man ein neues Mehrzweckgebäude errichten um den Tieren eine bessere Unterkunft bieten zu können.
Die Bitte um eine Spende stößt bei der Politik jedoch auf wenig Gegenliebe. “Wir können auch nicht alles auffangen,“ so die unmissverständliche Ansage aus dem Kreisausschuss.
Bereits Ende 2011 bat der Tierschutzverein Tegernseer Tal um eine Spende. Damals stand die Zukunft des Tierheims auf dem Spiel, da der Grundstücks-Eigentümer den Pachtvertrag nicht verlängern wollte. Unterstützt von den Gemeinden erwarb der Tierschutzverein das Grundstück schließlich für 450.000 Euro.
Damals habe man zugesichert, dass wenn die Gemeinden dafür Geld gäben, sie aus der Sache raus sind, erklärte Josef Lechner (CSU) im Kreisausschuss. Nun, kaum ein Jahr später, bittet man wieder um ein Geld. „Da muss man sich schon fragen, was so eine Aussage wert ist“, empörte sich Lechner.
“Dringende Notwendigkeit”
Die Schriftführerin des Tierschutzvereins Johanne Ecker-Schotte wehrt sich jedoch gegen die Vorwürfe. Auf Nachfrage betont Ecker-Schotte, dass das Tierheim bereits im April klar gemacht hat, dass weitere Investitionen ins Haus stünden.
Wir baten 2011 nur um einen Zuschuss für den Grundstückserwerb. Mir ist nicht bekannt, dass der Verein die Gemeinden und Städte in den letzten Jahren um größere, finanzielle Hilfen gebeten hätte. Deshalb ist die heftige Reaktion von einigen Bürgermeistern für mich nicht nicht nachvollziehbar.
Das Tierheim benötigt dringend einen Behandlungsraum für den Tierarzt sowie ein neues Zu Hause für Kaninchen und andere Nager. Diese würden zurzeit nur in einem Gartenhaus in kleinen Boxen hausen. Auf Dauer sei dies jedoch keine Lösung. „Es wird im Moment nur geduldet, da man ja weiß, dass bald etwas passiert“, so Ecker-Schotte. Somit seien die Investitionen keine Luxusbauten, sondern „eine dringende Notwendigkeit“.
Spende herzlich willkommen
Das neue Mehrzweckgebäude soll insgesamt rund eine halbe Million Euro kosten. 300.000 Euro will der Verein durch Spenden finanzieren. Der Rest könnte durch einen Kredit abgedeckt werden. Man habe dafür laut Ecker-Schotte auch bereits die Zusage der Kreissparkasse.
Dennoch sei eine Reduzierung der monatlichen Zinsbelastung notwendig. „Was viele vergessen, allein der laufende Unterhalt kostet rund 11.000 Euro“, erzählt Ecker-Schotte. Daher habe man bei den Gemeinden und dem Landkreis um eine weitere Spende gebeten.
“Nicht alles auffangen”
Diese zeigen sich jedoch nicht gerade großzügig und verweisen auf die derzeitige Haushaltslage. Zwar betonte Landrat Jakob Kreidl, dass das Tierheim sehr, sehr gute Arbeit leiste. Doch die Miesbacher Bürgermeisterin Ingrid Pongratz (CSU) stellte schnell klar: „Wir können nicht alles auffangen.“
Als Kompromiss einigte man sich schließlich darauf, den Punkt auf die kommende Bürgermeisterdienstbesprechung im Mai zu verlegen. Doch auch dort ist die Zustimmung zu einer freiwilligen Spende fraglich. Dabei prescht eine Gemeinde derzeit vor. Der Waakirchner Gemeinderat beschloss auf seiner letzten nicht-öffentlichen Sitzung zukünftig 1.000 Euro pro Jahr an das Tierheim zu zahlen. Eine Erhöhung um 200 Prozent.
“Wir wollen eine Vorreiter-Rolle übernehmen“, so Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl, der klar machte, dass man das Minus des Tierheims nur solidarisch in den Griff bekommen wird.
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