Mord verjährt nie

Knapp drei Jahre ist es her, dass eine 52-jährige Rottacherin angefahren und hilflos auf der Straße zurückgelassen wurde. Die Mutter erlag zwei Wochen später im Krankenhaus ihren schweren Kopfverletzungen. Noch immer kann Mord nicht ausgeschlossen werden.

2013 starb eine 52-jährige Rottacherin, nachdem sie von einem Unbekannten in dieser Straße angefahren wurde.
2013 starb eine 52-jährige Rottacherin, nachdem sie von einem Unbekannten in dieser Straße angefahren wurde.

Am 17. November 2013 verließ die 52-jährige Frau in der Nacht zum Sonntag gegen 3:45 Uhr das Quantum in Rottach. Auf dem Nachhauseweg wurde sie von einem Unbekannten mit dem Auto erfasst und mit schweren Verletzungen am Straßenrand liegen gelassen – ohne Hilfe zu leisten oder einen Krankenwagen zu rufen. Knapp eineinhalb Stunden später wurde das Unfallopfer von einem Passanten auf einem Grünstreifen der Karl-Theodor-Straße, zwischen Abzweigung Oberachweg und Pflegerweg aufgefunden.

Mit schweren Kopfverletzungen wurde die 52-jähre Mutter in eine Münchner Klinik eingeliefert. Fast zwei Wochen lang rang die Rottacherin um ihr Leben, doch nach zwölf Tagen erlag sie den scheren Verletzungen des Unfalls.

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Ermittlungen auf Hochtouren

Sofort nach der tödlichen Fahrerflucht wurde die Ermittlungsgruppe „Heimweg“ gegründet, in der unter Federführung der Kripo Miesbach in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Bad Wiessee und Fluchtfahndern der Autobahnpolizeistation Holzkirchen Ermittlungen geführt wurden.

Für Hinweise, die zur Aufklärung führen sollten, hatte das Bayerische Landeskriminalamt 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt. Selbst die Tochter des Opfers bat über einen Facebook-Aufruf um Unterstützung, mögliche Hinweise an die Polizei zu liefern und appellierte an den flüchtigen Unfallfahrer selbst:

Hab’ endlich so viel Herz und stell dich der Polizei!

Doch trotz umfangreicher Ermittlungen gibt es bis Heute keine Spur vom geflüchteten Fahrer: „In diesem Fall gibt es keine neuen Erkenntnisse,“ erklärt Miesbacher Kripo-Chef Hans Schweiger. „Die umfangreichen Ermittlungen sind ausgeschöpft und führten zu keinem Ergebnis.“ Zu Beginn des Falls ging die Krippo noch von einem Ortsansässigen aus, doch auch diese Aussage hat sich nicht bestätigt.

Die Akte des tragischen Falls bleibt zwar weiter offen, doch erst wenn neue Hinweise auftauchen, werde laut Schweiger wieder aktiv ermittelt. Eine Verjährung der Tat kann bei dem aktuellen Ermittlungsstand nicht in Kraft treten.

Da sowohl die Hintergründe als auch die Umstände des Unfalls völlig unklar sind und es keine Hinweise zum Grunddelikt gibt, müssen die Beamten im schlimmsten Fall von Mord ausgehen und Mord verjährt nie. „Der Fall bleibt präsent – bis Ultimo“, versichert Schweiger abschließend.

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