Skitourengehen – aber richtig

Über Schneemangel können sich Wintersportler derzeit nicht beschweren. Dabei liegt vor allem das Skitourengehen im Trend. Mit der Beliebtheit steigen aber auch die Risiken für Pflanzen- und Tierwelt. Vor allem an stark frequentierten Zielen wie dem Hirschberg.

Beim Aufstieg zum Hirschberg.
Beim Aufstieg zum Hirschberg.

Strahlend blauer Himmel, glitzernde schneebedeckte Hänge, Stille und Einsamkeit – das sind die perfekten Bedingungen für jeden Skitourengeher. Doch wer seine Felle aufzieht und sich auf den Weg macht, sollte immer daran denken, dass er nicht alleine in der Bergwelt unterwegs ist.

Gerade in den Wintermonaten passen Wildtiere ihren Energiestoffwechsel den kalten Temperaturen an. Sie beschränken sich nur noch auf die nötigsten Aktivitäten wie zum Beispiel die Futtersuche. Kommt den Tieren ein Mensch in den Weg, flüchten sie und verbrauchen dabei große Mengen an Energie. Häufige Störungen mit Fluchtversuchen können deshalb zu einer Schwächung bis hin zum Tod der Tiere führen.

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Appell an den Wintersportler

Jörn Hartwig, Naturschutzreferent der Sektion Tegernsee des Deutschen Alpenvereins (DAV), betont, wie wichtig es ist, das Umweltbewusstsein an den Tourengeher zu bringen. Vor allem am Hirschberg ist die hohe Anzahl an Wintersportlern problematisch.

Bei schönem Wetter sind da oben an die 100 Tourengeher unterwegs. Vor allem die im Gipfelbereich lebenden Birkhühner werden dabei gestört.

Ein immer größer werdendes Problem sei die steigende Vermarktung des Tourengehens von Skitouren-Anbietern. „Die zunehmende nächtliche Aktivität hat fatale Auswirkungen auf die Tierwelt“, so Hartwig. Als Beispiel nennt der Naturschutzreferent sogenannte „Afterwork-Skitouren“ oder das „Nachtspektakel“, das der Sporthersteller Dynafit unter anderem auch am Hirschberg veranstaltet.

Als eine sinnvolle Lösung sieht Hartwig eine zeitliche Einschränkung des Tourenbetriebs von 10 bis 16 Uhr – zumindest für den unmittelbaren Gipfelbereich.

„Leinen Sie Ihre Hunde an!“

Aber nicht nur Birk- und Auerhühner fühlen sich von Wintersportlern bedroht, der Tourengeher betritt auch den Lebensraum von Gämsen. Da sich die Vierbeiner oft an Süd- und Steilhängen aufhalten, fällt ihr Lebensraum genau in die Zone, die auch Tourengeher gerne nutzen. Wer mit Skiern unterwegs ist, sollte daher auch die Hinweise des DAV beachten.

Lohn nach den Mühen - ein traumhafter Blick auf das Tal und ins teilweise neblige Alpenvorland.
Lohn nach den Mühen – ein traumhafter Blick vom Hirschberg.

Um das sportliche Vergnügen auch für die Tiere erträglich zu machen, gibt der Alpenverein einige Hinweise für eine naturverträgliche Wintertour. Hinweisschilder, die Schutz- und Schongebiete für Tiere und Pflanzen markieren, sollten beachtet werden.

Weiterhin rät der DAV dazu, Hunde anzuleinen und Futterstellen zu umgehen. Im Hinblick auf die Pflanzenwelt gilt es, Aufforstungen und Jungwald zu schonen. Den richtigen Weg vorab auf einer Karte anschauen und zu markieren, hilft dabei, in Waldgebieten auf den richtigen Wegen zu bleiben. Dann klappt es auch mit einer schönen Skitour im Einklang mit Natur und Tierwelt.

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