Es ist hilfreich, wenn ausgerechnet die zwei Vorsitzenden des Vereins im Gemeinderat sitzen. Georg Erlacher und Alois Fichtner warben im Gremium der Kurgemeinde um Unterstützung für einen Neubau des Trachtenvereins.
Derzeit üben die Mitglieder des Wiesseer Trachtenvereins in einer gemeindeeigenen Hütte an der Söllbachtalstraße. “Wir haben dort zum einen erhebliche Renovierungsbedarf, zum anderen ist die zunehmend stärker werdende Verkehrsbelastung speziell für unsere Kinder gefährlich”, erklärte Georg Erlacher und spielt damit auf die zunehmenden Zu- und Abfahrten zum Söllbachparkplatz durch Tagestouristen an.
Sein Plan: Einen Neubau im gemeindeeigenen Kurgarten. “Dort finden unsere Waldfeste statt. Wir haben Platz, können auch für Kurgäste einen Frühschoppen anbieten”, lockte er. Für die Gemeinde könnte das bedeuten, dass sie das derzeitige Haus für andere Zwecke wie Vermietung nutzen könnte. Als Gegenleistung stellte Erlacher sich eine Beteiligung der Gemeinde an den Baukosten vor. “Wir hätten gern 40.000 Euro für den Dachausbau.”
Medical Park soll Versprechen einlösen
Der Umzug, und vor allem die Idee in den Kurgarten nach Abwinkl zu ziehen, fand eine einhellige Zustimmung bei den Ratskollegen aller Fraktionen. Johannes von Miller von den Grünen schlug vor, für den Dachausbau Holz aus den gemeindeeigenen Wäldern zu spenden. Birgit Trinkl von den Freien Wählern erinnerte daran, dass der “Medical Park uns doch eine Sanierung der öffentlichen Toiletten einst versprochen hatte”.
Bürgermeister Robert Kühn, seit neuestem auch Mitglied im Trachtenverein, versprach, mit den Betreibern der Klinik zu sprechen. Zudem freue er sich, dass das 500 Quadratmeter große Grundstück an der Söllbachtalstraße wieder zur neuen Nutzung an die Gemeinde falle. Ob dann das Kommunalunternehmen dort bezahlbaren Wohnraum schaffe, wurde nicht thematisiert. Auch die SPD-Fraktion sprach sich für einen Umzug aus und wünschte gutes Gelingen. Ein Antrag für einen Nutzungspachtvertrag wurde einstimmig angenommen.
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