Traglufthalle ist für Tal-Wetter gerüstet

Seit zwei Tagen liegt die Traglufthalle am Birkenmoos zusammengefaltet am Boden. Aufgrund der angekündigten Windböen beschlossen die Hersteller, die Luft aus der Halle präventiv abzulassen. Doch wie sicher ist die Notunterkunft bei Schnee und Wind wirklich?

Die Halle ist schnee- und windsicher, bestätigt Hersteller Paranet
Die Halle ist schnee- und windsicher, bestätigt Hersteller Paranet / Quelle: Constance Russer

Seit Samstag steht die vieldiskutierte Notunterkunft am Birkenmoos, die ab März 120 Asylbewerber beherbergen soll. Gestern schien es, als wäre die Halle in sich zusammengefallen. Der Hersteller, die Berliner Firma Paranet, gab indes Entwarnung. Man habe die Luft aufgrund der Windböen vorsorglich abgelassen, da die Halle noch nicht standfest aufgebaut war.

Wäre die Halle hingegen schon fertig gewesen, wären Wind und Schnee kein Problem gewesen. Jürgen Wowra, stellvertretender Geschäftsführer von Paranet, erklärt, dass die Halle unter normalen Umständen auch schlimmeres Wetter aushält.

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Traglufthalle trotzt Schneeverhältnissen

Seit 1993 stellt die Firma Paranet Traglufthallen her. Aufgebaut werden sie in ganz Deutschland. Dass die Region Tegernsee mit ihren winterlichen Wetterbedingungen eine Herausforderung darstellen könnte, glaubt der Hersteller nicht. Die Traglufthallen hätten sich bereits in anderen Regionen mit extremeren Wetterbedingungen bewährt, wie Wowra erklärt:

Wir haben eine Halle im Stubaital auf 2500 Metern Höhe aufgestellt. Auch an der Ost- und Nordsee stehen unsere Hallen. Schnee- oder Windverhältnisse, die dort herrschen, haben keine Probleme bereitet.

Selbst in Norwegen trotzten die Paranet-Traglufthallen den Wetterbedingungen, so Wowra. Die Zweifel an der Sicherheit, die im Tal umhergehen, schätzt er hingegen als „ungesundes Halbwissen“ ein. Wäre die Halle nicht sicher, würden TÜV und die Behörden keine Genehmigung vergeben, sagt er.

Stabilität der Halle garantiert

Die Traglufthalle am Birkenmoos hat eine Grundfläche von 1200 Quadratmetern. Aufgrund der Dachüberspannung und den damit verbundenen schrägen Wänden kann sich der Schnee aber lediglich auf einer Fläche von 400 bis 500 Quadratmetern absetzen. „Durch das Druckluftgebläse, welches wir einbauen, kann die Traglufthalle ein Gewicht von sechs bis acht Tonnen halten“, so Wowra.

Wenn der Hersteller die Halle zum Bezug freigibt, herrscht in der Regel eine Raumtemperatur von rund 20 Grad Celsius. Am Scheitelpunkt der Halle werden rund 25 Grad erreicht. Wowra erklärt dazu, dass die Wärmedämmung der Außenülle nicht ideal ist. Für das Schneeproblem ist das jedoch ein Glück: „Die Oberfläche wärmt sich bis an die 15 Grad auf. Dadurch schmilzt der Schnee, sobald er auf das Dach der Halle trifft.“

Nur für ein Wetterextrem kann der Hersteller keine Garantie geben: “Für Blizzards, wie sie in den USA vorkommen, sind wir nicht gerüstet. Käme es zu solchen Schneestürmen mit extremen Eisregen, haben wir einen Evakuierungsplan.” Extreme Unwetter würden jedoch vorhergesagt und man kann dadurch entsprechende Maßnahmen einleiten, so der Geschäftsführer abschließend. Die Traglufthalle soll eventuell heute noch aufgeblasen werden. Dann stellen die Mitarbeiter der Firma Paranet ein Heizgebläse auf, das mit 15.000 Kubikmeter Luftleistung pro Stunde 60 Grad warme Luft in die Halle bläst.

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