Eine Schneefräse für den Fußballplatz

Lange Zeit war der Kunstrasenplatz des Wiesseer Sportvereins ein Ärgernis für alle Beteiligten. Im Kern ging es in dem Konflikt mit der Gemeinde immer um die Frage ob der Fußballplatz, der sich im Besitz der Gemeinde befindet, im Winter geräumt werden darf oder nicht. Dieser Streit scheint nun endgültig beigelegt zu sein.

Denn das Rathaus hat dem Verein die feste Zusage erteilt den Platz räumen zu dürfen. Dafür schafft der TSV nun extra Gerätschaften im Wert von 20.000 Euro an.

Diese Räumfahrzeuge waren letztes Jahr im Einsatz / Quelle: Thomas Szymenderski

Lange hatte sich die Gemeinde gegen eine Räumung gestellt, da ihr die möglichen Risiken einer Beschädigung des gemeindeeigenen Kunstrasens zu groß waren. Eine Haltung, die dem Verein missfiel. Denn durch die Witterungsbeständigkeit des Kunstrasens wäre ein geräumter Platz eine beliebte Wintertrainingsstätte für die umliegenden Vereine gewesen.

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“Schon seit langem bekommen wir immer wieder Anfragen von Vereinen, die gerne bei uns trainieren würden”, erklärt der Erste Vorstand des Vereins Thomas Erler. Darunter sind vor allem Vereine aus der näheren Umgebung wie zum Beispiel der Landesligist TuS Holzkirchen.

Beliebte Trainingsstätte

Aber auch bei den Talvereinen scheint die Bereitschaft den Platz im Winter zu mieten, durchaus vorhanden. So fragten bereits im vergangenen Frühjahr der FC Rottach-Egern und der FC Real Kreuth an, ob sie die Trainingsstätte denn schon nutzen können. Aufgrund der Schneemengen auf dem Platz war das damals nicht möglich. Eine kurzfristige Räumung des Platzes war damals nicht möglich.

Die Einnahmen durch die Platzmiete würden der Vereinskasse jedoch helfen. Andererseits könnte man damit laut Erler auch einen Teil der Investitionssumme von knapp 20.000 wieder reinholen. Auf mögliche weitere Kosten der Vermietung an externe Gastvereine angesprochen sagt Erler: “Da ist nicht mehr viel. Der Gemeinde müssten wir nur noch die Kosten für die Kabinenreinigung und eventuell für das Flutlicht erstatten.”

Schnelle Entscheidungen

Einen Traktor und eine Schneefräse benötigt der TSV für die Räumung des Platzes. “Der Traktor ist kurzfristig zu haben, aber die Schneefräse hat eine Lieferzeit von vier bis sechs Wochen” so Erler. Deswegen sei es nun auch wichtig diese schnell zu bestellen, damit man schon im Januar beginnen kann, den Platz zu räumen. Durchführen will das im Übrigen der TSV:

Das werden wir selber machen und dafür einige Leute aus dem Verein auch entsprechend einweisen. Damit ist auch gewährleistet, dass der Platz immer sofort wieder geräumt werden kann, sobald Schnee gefallen ist.

Thomas Erler (2. v. links), erster Vorstand des TSV Bad Wiessee / Quelle: Mario Musser

Ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung überhaupt neue Geräte anzuschaffen dürfte wohl auch die Erfahrung aus der letzten Saison gewesen sein. Damals wurde eine externe Firma mit der Räumnung beauftragt. “Das war teuer und auch nur eine einmalige Aktion. Mit den eigenen Fahrzeugen haben wir nun eine langfristige Lösung gefunden”, erklärt Erler.

Trainer sieht Imagegewinn

Der Trainer des TSV Bad Wiessee, Stefan Jacobs begrüßt auf jeden Fall die aktuelle Entwicklung. „Ich freue mich natürlich, dass jetzt über den Winter eine ordentliche Vorbereitung für meine Mannschaft gewährleistet ist“, so Jacobs.

Gleichzeitig sieht Er in dem Projekt aber auch einen Imagegewinn für Bad Wiessee: „Wenn dann im Winter wirklich die Vereine hierher zum Trainieren kommen, dann bringt dass unseren Ort auch wieder positiv ins Gespräch.“

Grüner Kunstrasen inmitten von meterhohen Schneebergen

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