Trend zur Arbeit verfestigt sich

Ende letzten Jahres vermeldete die Rosenheimer Agentur für Arbeit: „So ein Ergebnis hatten wir im Dezember noch nie.” Dabei ging es ausschließlich um die Arbeitslosenquote für den Landkreis Miesbach. In den fünf Tal-Gemeinden waren zu diesem Zeitpunkt 393 Menschen arbeitslos gemeldet.

Dabei berücksichtigt die offizielle Zählung nicht die Bürger, die sogenannte “soziale Leistungen empfangen”. Und auch „Teilnehmer von Maßnahmen der Arbeitspolitik“ sind – zugunsten einer positiveren Arbeitslosenquote – außen vor.

Wir haben nun erneut die gesamten Zahlen für das Tegernseer Tal von der Agentur für Arbei bekommen und analysiert. Und der Trend, der sich beim letzten Mal abgezeichnet hat, verfestigt sich. Die Arbeitslosigkeit ist insgesamt gesehen rückläufig. Und das gilt auch für die Bereiche, die die Arbeitsagentur normalerweise nicht in die Berechnung der Arbeitslosenquote einfließen lässt.

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Leichter Anstieg bei Vermittlungsangeboten

Rund um den See gab es Stand Dezember 2011 insgesamt 222 Bürger, die eine arbeitspolitischen Maßnahme der Agentur für Arbeit in Anspruch nahmen. Ein Jahr zuvor waren es noch 208. Den Jahrestiefstand erreichte dieser Wert im August. Zu diesem Zeitpunkt waren 188 im Tal gemeldete Arbeitnehmer in „Vermittlung“. Den Höchstwert erreichte dieser statistische Wert im November. Da waren es 230 und somit 27 mehr als im Vorjahr.

Betrachtet man die Zahlen der jeweiligen Orte getrennt voneinander, ist festzustellen, dass speziell in Bad Wiessee 37 Prozent mehr Bürger eine Maßnahme der Arbeitsagentur in Anspruch nehmen. Auch in Rottach hat die Zahl zugenommen. In Kreuth, Gmund und Tegernsee sind die Daten gleichbleibend oder leicht rückläufig.

Weniger Tal-Bürger nehmen soziale Leistungen in Anspruch

Leicht rückläufig ist dagegen die Anzahl an Bürgern, die ihr Gehalt trotz einer Arbeit aufstocken lassen (müssen). Waren es beispielsweise im Juni 2010 noch 86, sank dieser Wert zum Jahresende 2011 auf nur noch 70 Personen. Der markanteste Rückgang ist dabei in Wiessee zu verzeichnen. Immerhin neun Bürger weniger müssen dort „aufstocken“. Damit erreicht der Ort fast sein Dreijahrestief.

Und auch bei den Empfängern von sozialen Leistungen gibt es eine durchaus erfreuliche Entwicklung. Denn Ende 2011 waren so wenige Tal-Bürger auf finanzielle Unterstückung angewiesen, wie seit drei Jahren nicht mehr. Ein Rückgang von 10 Prozent oder 271 anstatt 299 Bürger.

Doppelt so hohe Arbeitslosenzahlen?

Insgesamt gesehen verfestigt sich der landkreisweite Trend zur Arbeit auch im Tegernseer Tal. Dabei ist die Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent Ende Dezember ein Wert, der mit der Realität wenig zu tun haben dürfte.

Denn realistisch müsste man dieser Quote noch die 70 “Aufstocker”, die 222 in “Vermittlung befindlichen Bürger” sowie die sogenannten 58-er und die “Ein-Euro-Jobber” dazuzählen. Die beiden letzteren Daten können aber von der Agentur von der Arbeit nicht auf das Tal heruntergebrochen werden.

Damit kann man defakto nur sagen: Realistisch betrachtet waren Ende 2011 im Tegernseer Tal 685 Menschen arbeitslos gemeldet. Dagegen stehen die 14.468 potentiellen Arbeitnehmer im Alter zwischen 15 und 65 Jahren, die es laut der offiziellen Statistik in den fünf Talgemeinden gibt.

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