TTT macht nun auch “Geschäftstourismus”

Vor knapp zehn Jahren haben Hoteliers aus dem Tal zusammen mit der TTT den Verein Tagungserlebnis Tegernseer Tal (TET) gegründet. Ziel war es noch mehr Tagungen und “Geschäftstouristen” an den Tegernsee zu locken. Doch nun hat sich der Verein aufgelöst. Was sind die Gründe?

Die Bachmair Weissach Arena - eine Location für Tagungstouristen.
Die Bachmair Weissach Arena ist hauptsächlich für Tagungen und Firmenveranstaltungen konzipiert worden.

“Tagen am Tegernsee” – auf diese Idee kommen große Unternehmen und Dienstleister. Doch wie biete ich Kunden, Mitarbeitern oder Geschäftspartnern ein möglichst umfassendes Erlebnis und bringe gleichermaßen die Vorgaben des Unternehmens optimal rüber? Um potentiellen Interessen ein möglichst breites Portfolio an Angeboten unter einem zentralen Ansprechpartner liefern zu können, wurde vor knapp zehn Jahren der Verein Tagungserlebnis Tegernsee (TET) ins Leben gerufen.

Mitbegründer waren führende Vertreter der Hotelerie im Tal, wie der Besitzer des Parkhotels Egener Höfe, Klaus Dieter Graf von Moltke. Aber auch Vertreter anderer großer Hotels, die Gemeiden und die TTT waren beteiligt. “Wir wollten hier eine Eigeninitiative starten und nicht warten bis uns die zentrale Tourismusorganisation etwas Gutes tut. Ziel war es das Tal auch im Bereich Tagungs-und Firmentourismus besser zu positionieren”, das sagte Moltke vor gut drei Jahren.

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Die Idee dahinter

Das Ergebnis der Bemühungen war ein Verein, der zu seinen besten Zeiten etwas mehr als 50 Mitglieder hatte. Darunter Hotels, Gästehäuser, Gastronomiebetriebe aber auch lokale Geschäftsleute. Doch damit ist nun Schluss. Der Verein Tagungserlebnis Tegernsee löst sich auf, so ist zumindest einer Pressemitteilung der Tegernseer Tal Tourismus (TTT) zu entnehmen. Die TTT will die Vermarktung des Tagungs- und Geschäftstourismus am Tegernsee künftig direkt abwickeln.

Auf Empfehlung des Vorstands haben die Mitglieder des Tagungserlebnis Tegernsee e.V. (TET) in der Versammlung am 22.09.2016 beschlossen, den Verein zum 31.12.2016 aufzulösen und den Bereich Tagungs- und Geschäftstourismus am Tegernsee mit der Marke „Tagungserlebnis Tegernsee“ als Produktlinie innerhalb der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) weiterzuführen.

Mit diesem Schritt will die TTT zukünftig eine, nach eigener Aussage, noch konsequentere Organisation und Vermarktung des Tagungs- und Geschäftstourismus über die Strukturen innerhalb der TTT laufen lassen. Der Name „Tagungserlebnis Tegernsee“ solle bestehen bleiben. Das Ziel: alle potentiellen Partner in der Region sollen vom Tagungs-Kuchen etwas abbekommen, wenn sie denn möchten.

Bisher waren die “Deals” nur auf die Mitglieder des Vereins beschränkt. Die TET verstand sich als eine Art Solidargemeinschaft, bei der alle Beteiligten an einem Strang zogen. Finanziert wurde das ganze durch die jährlichen Beiträge der Mitglieder. Ein sechsstelliger Betrag kam so pro Jahr zusammen und wurde vor allem zu Marketingzwecken verwendet.

Höheres Budget, mehr Marketing

Nun soll also die TTT diese Aufgabe für alle übernehmen. Deren Geschäftsführer Christian Kausch ist auf alle Fälle überzeugt, dass die TTT das besser kann, als der privatwirtschaftliche Verein:

Der Tagungserlebnis Tegernsee e.V. hat durch die Vermarktung und Organisation des Tagungs- und Geschäftstourismus in den letzten Jahren wertvolle Aufbauarbeit für die Region geleistet. Ein wichtiger Auftrag der TTT für die Zukunft wird nun sein, den Tegernsee als Gesamttagungsdestination gemeinsam mit den Anbietern in der Region noch besser zu positionieren und zu bewerben.

So sollen zukünftig größere Marketingaktionen als bisher möglich sein, erklärt Michael Götz, bei der TTT für den Bereich Tagungen, Kongresse und Incentives zuständig. “Um den Budgetrahmen für den Tagungs- und Geschäftstourismus zu erweitern, können sich zukünftig, je nach Wunsch, Betriebe an Einzelwerbeaktionen (Messen, Verkaufsprojekten) individuell beteiligen”. Das, so Götz, sei eine Chance für kleine und mittlere Betriebe in den Tagungs- und Geschäftstourismus einzusteigen und darüber Zusatzgeschäft zu generieren.

Ein Zusatzgeschäft, dass vor allem außerhalb der Saison in den touristisch schwächeren Monaten mittlerweile fast überlebensnotwendig geworden ist. So erklären Insider, dass man in der Hotelbranche gut 25 Prozent Belegung aus dem Tagungsbereich brauche, sonst werde es schwierig.

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