Wochenlang lag der angeblich kontaminierte Aushub an der Bahnhofs-Brücke in Otterfing unter Planen herum. Seit heute ist ein Großteil davon verschwunden. Wie die zweite Bürgermeisterin Ulrike Stockmeier mitteilt, ist das Material wieder eingearbeitet worden.
Diese Maßnahme sei in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt geschehen. Möglich wurde durch ein zweites Gutachten der Gemeinde, in dem herausgekommen war, dass das Material wohl doch nicht so stark belastet ist wie ursprünglich gedacht. Und so konnte der Aushub nach Abschluss der Arbeiten an der Brücke wieder verlegt werden.
“Wissen noch nicht wohin”
Übrig ist jetzt nur noch ein kleiner Teil kontaminiertes Material. „Wir wissen stand jetzt aber noch nicht wohin damit“, erklärt Stockmeier. Klar ist jedoch, dass der Abtransport des Materials nicht so teuer wird wie ursprünglich befürchtet.
So war am Anfang die Rede von rund 400.000 Euro. Mittlerweile rechnet man in der Gemeinde nur noch mit Kosten von rund 100.000 Euro. Genaueres wisse man aber noch nicht. „Wir holen derzeit noch Angebote ein“, weiß die zweite Bürgermeisterin. Jedenfalls, so Stockmeier, ist man nun froh, dass die Geschichte doch nicht so schlimm sei wie erwartet.
Ursprünglicher Artikel vom 1. August mit der Überschrift: Über zwei Gutachten musst du gehen
In Otterfing muss man zwar nicht gleich über sieben Brücken gehen – aber schlecht wäre es nicht, wenn die Brücke an der Kreuzstraße planmäßig fertig werden würde. Diese war marode, musste abgerissen und neu gebaut werden. Der Sanierungsfall entwickelte sich für die Gemeinde zu einem Albtraum: Das Baumaterial war einem ersten Gutachten zufolge kontaminiert. Doch ein zweites sorgt für Entwarnung.
„Es hat sich doch bewährt, wenn man ein bisschen misstrauisch ist“, resümierte Jakob Eglseder in der gestrigen Gemeinderatssitzung. Zur aktuellen „Brücken-Situation“ wusste der erste Mann der Gemeinde seinen Räten interessante Neuigkeiten zu berichten. Bisher habe es zu dem „Problemmüll“ an der Kreuzstraße nur ein fertiges Gutachten von dem beauftragten Fuhrunternehmen gegeben. Otterfing sei daraufhin selbst aktiv geworden und habe ein eigenes, zweites Gutachten in Auftrag gegeben. Eglseder verkündet sodann gute Nachrichten:
Wir haben jetzt die Ergebnisse des zweiten Gutachtens und demnach müssen wir nur noch eine kleine Menge entsorgen.
Es bestehe, so der Rathauschef, durch das Material keine gesundheitliche Schädigung, die Stoffe könnten problemlos wieder eingebaut werden. Als die ersten Untersuchungsergebnisse von dem Füllmaterial bekannt geworden waren, reagierten die Gemeindeverantwortlichen unverzüglich.
Der geborgene Schutt wurde mit einer Plane überzogen, um etwaigen Staubverwehungen in benachbarte Gärten entgegenzuwirken. „Nach dem jetzigen Gutachten wäre die Abdeckung nicht nötig gewesen“, erklärte Eglseder.
Gutachten liefern unterschíedliche Ergebnisse
Warum aber diese große Diskrepanz zwischen erstem und zweitem Gutachten? Eine Frage, auf die der Rathauschef auf Nachfrage keine Antwort hat: „Wir wissen bei dem ersten Gutachten nicht, wie und was. Die Gemeinde Otterfing hat einen Gutachter empfohlen bekommen und mit dem haben wir schon einmal zusammen gearbeitet.“
Die Kommune habe bereits einen „kritischen“ Haufen für 37.000 Euro wegbringen lassen und dabei sei die „zweite“ Otterfinger Messung höher gewesen als die des Fuhrunternehmens. Bürgermeister Eglseder ist zuversichtlich, was die gesamten Entsorgungskosten betrifft. Statt den angesetzten 400.000 Euro muss die Gemeinde jetzt nur noch mit zirka 100.000 Euro rechnen.
Dank der glücklichen Wendung kann nun der Einweihungstermin für die Brücken an der Kreuzstraße und an der Holzhamer Straße unverändert für den Freitag, 5. September, bestehen bleiben. Bürgermeister Eglseder zeigte sich erfreut: „Da beginnt auch das Weinfest. Ideal!“
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