Überraschung auf CSU-Veranstaltung

Zunächst war es nur als Premiere des CSU-Ortsverbandes angekündigt. Doch das „Ortsgespräch“ in Bad Wiessee hatte es in sich. Es brachte Neuigkeiten, die selbst den fünf CSU-Gemeinderäten so nicht bekannt waren.

Das ehemalige Haus des Gastes in Bad Wiessee steht mittlerweile leer / Archivbild
Das ehemalige Haus des Gastes in Bad Wiessee steht mittlerweile leer / Archivbild

Wie berichtet, will Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) nach dem Abriss des Jodbades im Januar die Musik in die beiden Kirchen auslagern. Blaskapelle und Salonorchester sollten nach Rücksprachen mit den beiden Pfarrern in St. Anton und der Friedenskirche eine Ausweichmöglichkeit bei schlechter Witterung finden.

Eine Alternative, die bei dem Ortsgespräch der CSU unter den etwa 30 Zuhörern auf wenig Gegenliebe stieß. Die Musik gehöre seit Jahrzehnten zu Wiessee wie der Titel Bad. Diese könne man nicht in die Kirchen verlagern. „Alles wird an die Wand gefahren“, schimpfte Ex-Gemeinderat Hartwig Bayerschmidt, „ob ein vernünftiger Seepavillon oder die Spielarena“. Seinen Parteifreunden im Gemeinderat empfahl er: „Ihr müsst da immer wieder reinbohren“.

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Einen Versuch hatte offenbar bilateral schon Georg Erlacher mit dem Architekten von Thomas Strüngmann, Thomas Maier, gestartet und um eine seenahe Spielstätte bei der Hotelplanung gebeten. „Ich bin guter Dinge“, so Erlacher, „dass man darüber mit Strüngmanns Planern reden kann“.

Ehemaliges Kuramt weiterhin als Konzertsaal möglich

Maier bestätigt diesen Wunsch der Wiesseer Blaskapelle. „Wir haben im Rahmen des Bebauungsplanes ohnehin noch weitere Gutachten vor, vermutlich auch die Gemeinde und der Einzelhandel. Da wird sich dann zeigen, welche Art von weiterer Nutzung auf dem Areal möglich ist. Vielleicht ist dann auch ein Seeforum möglich oder die Integration eines Saales für größere Veranstaltungen. Den könnte man natürlich multifunktional nutzen. Aber diesen Vorschlag nach einer Musikspielstätte werden wir sicher berücksichtigen“, erklärt Maier auf Nachfrage der Tegernseer Stimme.

Doch damit nicht genug. Auch mit dem Abriss des Lesesaals als Aufführungsort scheint es eine andere Alternative zu den ins Spiel gebrachten Kirchen zu geben. Der Leiter der Wiesseer Blaskapelle, Korbinian Herzinger, verwies auf eine Aussage von Thomas Strüngmann, dass die Musiker das ehemalige Haus des Gastes als Übergangslösung bis 2018 nutzen könnten.

Warum wurde diese Zusage nicht weitergegeben, fragte Herzinger die CSU-Gemeinderäte beim gestrigen Ortsgespräch. Fraktionssprecher Kurt Sareiter darauf: „Weil der Informationsfluss bei uns im Rathaus sehr, sehr schlecht ist“. Sollten sich diese Informationen von Strüngmann bestätigen, so Florian Sareiter als Ortvorsitzender und Versammlungsleiter, „werden wir als CSU da nochmals nachhaken“.

„Hotel-Bebauungsplan noch im November“

Die Tegernseer Stimme hakte nach und bekommt von Strüngmann bestätigt: „Von unserer Seite würden wir das ehemalige Kuramt (Anmerkung der Redaktion: Haus des Gastes) bis zum Abriss zur Verfügung stellen“. Details verrät sein Architekt Maier:

Wir verwalten das Gebäude nicht, das macht die Gemeinde. Wenn diese einen Vorschlag für die Nutzung hat, kommt diese auf uns zu. Es ist auch Sache der Gemeinde, sich um Heizung und sanitäre Einrichtungen zu kümmern oder diese wieder instand zu setzen.

Der Abriss des Kuramtes solle natürlich so schnell als möglich erfolgen, aber dies hänge vom Bebauungsplan ab. „Ich hoffe, dass wir noch im November den Aufstellungsbeschluss hinbekommen. Dann sollte schnell eine Bürgerversammlung mit Öffentlichkeitsbeteiligung folgen“.

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