Überwiegend noch gefährlich

“Teilweise saugefährlich” – so schätzte vor genau einem Jahr der Holzkirchner Fahrlehrer Ludwig „Lupo” Christof so manche Verkehrsbeschilderung in Holzkirchen ein. Wir haben uns nun nochmals zu den “Gefahrenstellen” begeben und festgestellt: Es hat sich seither sogar etwas getan.

Zeigte 2015 für die Holzkirchner Stimme mit dem Finger auf so manche neuralgische Gefahrenstelle im Holzkirchner Verkehr : Fahrlehrer Ludwig „Lupo” Christof vor seiner Fahrschule.

Versteckte Schilder, wuchernde Hecken, seltsame Ampeln und diskutable Stop-Schilder: Der Holzkirchner Verkehrsprofi Ludwig „Lupo” Christof hatte für unsere Redaktion im letzten Sommer so manches Verbesserungspotenzial in der Verkehrsbeschilderung der Marktgemeinde aufgezeigt. Nun hat uns, zwölf Monate und viele gefahrene Kilometer später, natürlich interessiert ob man sich der Mängel inzwischen angenommen hat.

Immer noch trickreich: Die „Schwimmbadkreuzug“

Biegt man von der Münchner Straße auf die Baumgartenstraße, trifft man schon bald auf die Kreuzung mit der Roggersdorfer Straße. Dort ist auch eine Fußgängerampel, die die unübersichtliche Verkehrslage nur verschärft. „Wir Fahrlehrer sprechen liebevoll von der „Schwimmbadkreuzung”, weil ja das Batusa gleich um die Ecke ist”, meinte “Lupo” Christof damals.

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Erstens ist das Vorfahrt-gewähren-Schild zunächst durch die Hecke verdeckt und ist viel zu spät zu erkennen. Hat man die Vorfahrtsregelung noch rechtzeitig durchschaut steht man vor dem nächsten Problem, denn die Ampel schimmert immer leicht rötlich. Wenn die Sonne direkt draufstrahlt kann man nur noch raten. Hier habe ich leider schon einige Prüflinge gehabt, die durchgefallen sind.

2015: Das Schild warnt vor der Ampel in 40 Metern. Das „Vorfahrt gewähren“-Schild im Hintergrund ist leider nur von der falschen Straßenseite zu erkennen.

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2016: Das “Vorfahrt gewähren” -Zeichen am hinteren Ende der Hecke ist selbst von der Straßenmitte derzeit sogar noch schlechter zu sehen als vor einem Jahr.

2015: Die berüchtigte Ampel. Auf dem Bild nur schwer zu erkennen: der rötliche Schimmer, der immer vorhanden ist.

2016: Natürlich ist die Ampel immer noch, was sie auch die letzten gut 30 Jahre war: Ein Holzkirchner Kuriosum: Wenn die Sonne nicht scheint, geht’s.

Vorfahrt unklar – immer noch

Dem einen oder anderen mag es nicht dramatisch vorkommen, erklärte uns der Fahrlehrer damals, wenn Straßenschilder etwas in der Hecke eingewachsen oder aus sonstigen Gründen nicht erkennbar sind. Doch ist die Vorfahrtsregelung nicht eindeutig geklärt, bestehe Gefahr: „Durch Unklarheiten entstehen Missverständnisse. Durch Missverständnisse Unfälle.

2015: Föchinger Straße – Lena-Christ-Straße: Von wegen rechts vor links: Auch hier ist der Wertvolle Hinweis tief im Gebüsch versteckt.

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2016: Die selbe Stelle, die selbe Situation.

Stopp?

Auch mit Stoppschildern gebe es, so Lupo damals, Probleme. Normalerweise stehen sie an Stellen, wo „Vorfahrt gewähren“ nicht ausreichen würde und man unbedingt nochmal halten muss, um zu überprüfen, ob sich Verkehr nähert. Lupo gliederte in zwei Fälle: „Fall eins: Es gibt Stellen, da ist das Stoppschild auf jeden Fall angebracht, da der Verkehr erst sehr spät einsehbar ist. Doch man sieht es nicht.“

2015: Beispiel für ein sinnvolles Stoppschild an der Mündung Haid- in die Münchner Straße.

2016: Jetzt ist es leider nur noch schlecht erkennbar.

Abgesehen von Stoppschildern, “die sich sozusagen die Natur zurückholt”, hatte uns Lupo damals noch auf einen zweiten und etwas komplizierteren Aspekt zum Thema Stoppschild aufmerksam gemacht: Hier haben vor allem Lupos Fahrschüler ein gewaltiges Problem. Das Stoppschild ist klar zu erkennen, der Verkehr in der Kreuzung auch, alles beste Voraussetzungen, doch der Schein trügt, wie der Fahrlehrer damals erzählte:

Jetzt spreche ich vor allem von der Auffahrt auf die B318 bei der Aral Tankstelle. Wenn man hier in Richtung Autobahn fahren will, sind dort Stoppschilder aufgestellt,  obwohl der Verkehr eigentlich früh genug zu erkennen ist.

Lupos Fahrschüler, die sich natürlich an die Regeln halten müssen, bleiben dann trotz freier Fahrt stehen, womit die Autos dahinter meistens nicht rechnen. Auffahrunfälle sind dann vorprogrammiert. Auch hier ist die Situation Stand heute unverändert:

2015: Gut gemeint aber problematisch.

2016: Dito.
2016: Dito.

Die Ampel um die Ecke

Zum Abschluss zeigte uns der Fahrlehrer noch eine Stelle, die ihm schon lange ein Dorn im Auge ist: Fährt man auf der der Münchner Straße vom Marktplatz kommend in Richtung Otterfng – also den Kramlberg hinab –  droht Gefahr durch die Ampel an der Kreuzung zur Erlkamer Straße.

Fährt man um die Kurve und es ist nichts los, hat man noch genug Zeit zum Bremsen. Ist allerdings rot und es staut sich zurück, hat man mit den erlaubten 50km/h keine Chance. Man müsste nur ein Schild anbringen, das vor der Ampel warnt.

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2015: Die uneinsehbare Kurve nach dem Kramlberg war dem Fahrlehrer ein Dorn im Auge.

2016: Auch hier weist noch nichts auf die Ampel und einen daher möglichen Rückstau hinter der Kurve hin.
2016: Auch heute weist noch nichts auf die Ampel und einen daher möglichen Rückstau hinter der Kurve hin.

Gefahr behoben

Aber es gibt auch eine positive Nachricht – beziehungsweise ein verpflanztes Schild:

2015 war es erst nur zu erahnen, dann viel zu spät zu sehen. Das Schild an der Müdung St. Josef-Straße in die Roggersdorfer Straße.

2016: Das Vorfahrtsschild wurde aus der Hecke befreit und dem Spiegel vorgelagert und viel besser sichtbar aufgestellt.
2016: Das Vorfahrtsschild wurde aus der Hecke befreit, dem Spiegel vorgelagert und nun viel besser sichtbar aufgestellt.

Auch wenn manche Stellen „saugefährlich” seien, relativierte der Fahrlehrer, dass man auf den  Holzkirchner Straßen natürlich keine Angst haben müsse: Die meisten Situationen ließen sich mit Vorsicht und gegenseitiger Rücksichtnahme regeln.

Dennoch: In der Marktgemeinde wünscht man sich ja spätestens seit Einführung der “Mecker-App” das aktive Feedback der Bürger – insofern sind wir alle gefragt: Welche Verkehrsschilder, -regelungen oder -situationen sind Ihnen im Stimme-Land ein Dorn im Auge?

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