Ukrainischer Doppelsieg und ein iranischer Wandersmann

Die 23. Offene Internationale Bayerische Schachmeisterschaft (OIBM) ging in Gmund am Sonntag erfolgreich zu Ende. Auf dem Siegerpodest: zwei Ukrainer und ein iranischer Schachspieler. Die besten Deutschen belegten die Plätze elf und zwölf.

Tegernsee, 06.11.2019: Neun Tage lang wetteiferten mehr als 500 Spieler aus 27 Nationen auf Gut Kaltenbrunn in Gmund um 16.350 Euro Preisgeld. Turnierdirektor Sebastian Siebrecht blickte mit Freude auf das konzentrierte kämpferische Getümmel auf den Brettern. Mit 116 angemeldeten Titelträgern war die diesjährige Schach-Großveranstaltung so leistungsstark besetzt wie nie zuvor.

Noch während die 23. OIBM lief, kündigte der ukrainische Schachgroßmeister und ehemalige Nummer sechs der Welt Pavel Eljanov an, er wolle zurück in die Weltklasse. Schließlich teilte er sich mit 7,5 Punkten aus neun Partien den ersten Platz mit seinem Landsmann Vitaily Bernadskiy. Dieser hatte bei gleicher Punktzahl die etwas stärkeren Gegner und rückte damit auf Rang eins. „Wertungssieg“ nennen Schachspieler einen derart knappen Triumph. „Nächstes Jahr bringe ich wahrscheinlich meine Eltern mit“, erklärte der drittplatzierte Großmeister Pouya Idani aus dem Iran, der seine Familie mit Fotos allmorgendlicher Exkursionen in die Natur überrascht hatte. Die herrliche Landschaft und atemberaubende Aussicht von Gut Kaltenbrunn über den herbstlich schimmernden See bildeten die perfekte Kulisse. „Für uns ist die OIBM eine wertvolle Veranstaltung“, sagt Peter Rie, Turnierleiter und Veranstaltungsleiter der Tegernseer Tal Tourismus GmbH. „Wir sind jetzt im dritten Jahr im Gut Kaltenbrunn, wieder hat alles reibungslos funktioniert, ein Rad hat ins andere gegriffen.“

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Wegen der guten Erfahrungen mit der OIBM wolle er mit seinem Team jetzt darüber nachdenken, weitere Schachveranstaltungen an den Tegernsee zu holen. Tatsächlich kann sich die Bilanz der Wertschöpfung für die Region sehen lassen: „Die OIBM bringt in einer absoluten Nebensaison etwa 4.500 Übernachtungen und ist für das Tegernseer Tal weltweit ein wertvoller Imageträger.“ Sebastian Siebrecht hob noch einmal die Qualität des Turniers hervor: „Abseits von der tollen Resonanz haben wir in Gmund neun Tage lang großen Sport gesehen“.

31 Großmeister bürgten für Spitzenklasse und Teilnehmer wie Eljanov oder der ehemalige WM-Finalist Gata Kamsky setzten noch ein Sahnehäubchen obendrauf. Kamsky, nominelle Nummer eins des Turniers, war gleich zu Beginn gestrauchelt, als er sich gegen ein zwölfjähriges Talent aus Indien ins Remis fügen musste. Dank eines Sieges in der Schlussrunde wurde der US-Großmeister Zehnter, einen halben Punkt hinter den beiden Ukrainern. Gleich hinter Kamsky die beiden besten Deutschen: Michael Prusikin vom Bundesligisten BCA Augsburg sowie der deutsche A-Jugend-Meister Luis Engel aus Hamburg.

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