Knapp 46 Millionen Euro hat die Spielbank in den vergangenen zwölf Jahren an die Gemeinde Bad Wiessee abgeführt. Das allein zeigt schon, wie wichtig das Casino und die Einnahmen aus dem Betrieb auch für den öffentlichen Haushalt sind. Daher traf es die Gemeinde auch hart, als die Abgaben in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgingen. Von 33 Millionen Euro im Jahr 2006 ging es bis 2012 kontinuierlich abwärts.
2013 gab es dann Positives zu vermelden. Um knapp 25 Prozent konnte der Umsatz im Vergleich zu 2012 gesteigert werden. 2,7 Millionen Euro flossen 2013 als Spielbankabgabe in den Gemeindesäckel. 550.000 Euro mehr als noch 2012. „Wir gehen davon aus, dass die Talsohle damit durchschritten ist“, so Direktorin Antje Schura damals. Er hoffe, dass dieser Trend erhalten bleibe, sagte auch Bürgermeister Peter Höß im Januar 2014. Doch dieses Urteil war wohl vorschnell.
Deutliches Minus in 2014
Gestern waren die Umsätze der Bayerischen Spielbanken Thema im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags. Und was dort vermeldet wurde, ist ein harter Schlag für die Wiesseer Spielbank und die Gemeinde. Die staatlichen Spielbanken befinden sich wieder im Abwärtstrend. Der Bruttospielertrag war im abgelaufenen Jahr um 4,6 Prozent geringer als 2013. Besonders hart hat es die Wiesseer Spielbank getroffen. Dort brach der Bruttospielertrag im Vergleich zu 2013 um satte elf Prozent ein. Dazu Bürgermeister Peter Höß auf Nachfrage:
Wir haben konservativ geplant, daher stellt uns dieser Rückgang nun nicht vor größere Probleme.
Aus seiner Sicht handelt es sich um eine natürliche Konsolidierung. Nach dem sehr erfreulichen Ergebnis 2013 sei der Umsatz nun wieder etwas zurückgegangen, so Höß weiter. Der Wiesseer Bürgermeister geht davon aus, dass sich die Umsätze der Spielbank in den kommenden Jahren weiter positiv gestalten.
Thomas Mütze, Landtagsabgeordneter der GRÜNEN forderte die Staatsregierung gestern im Haushaltsausschuss auf, ein Gesamtkonzept für das Glücksspielgeschäft vorzulegen. Bayern komme seiner Aufgabe, Glücksspiel mit einem staatlichen Angebot zu kanalisieren, zu wenig nach, sagte Mütze. Vor allem die Konkurrenz durch private Spielbanken bereitet der Politik Sorgen.
Talgemeinden diskutieren weiter um Spielbankabgabe
Der Einbruch des Bruttospielertrags ist eine weitere Negativmeldung rund um die Wiesseer Spielbank. Seit rund drei Monaten sorgt der Streit der Talbürgermeister über die Spielbankenabgabe für Schlagzeilen. Bad Wiessee will die anderen Talgemeinden rückwirkend an den Kosten für den Neubau des Casinos im Jahr 2005 beteiligen.
Der Anteil aus der Spielbankenabgabe, den Bad Wiessee Jahr für Jahr den anderen Gemeinden im Tegernseer Tal zukommen lässt, wird daher derzeit einbehalten. Das wollen die anderen Talgemeinden aber nicht akzeptieren. Die Tal-Kämmerer erarbeiten daher derzeit einen Kompromissvorschlag.
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