Das Wetter der vergangenen Woche hat alles andere als saisonbedingte Badegefühle geweckt: Morgens war die Sicht durch Nebel eingeschränkt, die Temperatur lag bei gerade einmal 5 bis 10 Grad Celsius, mittags und abends überwogen dann oft dichte Wolken bei Werten von 15 bis 21 Grad Celsius. Nun ist das Gmunder Volksfest zu Ende, und viele “hoffen” auf nachhaltige Besserung.
Denn vor allem der Regen der vergangenen Wochen hat auf die Stimmung durchgeschlagen und die Gastronomie und den Einzelhandel im Tal kalt erwischt. Tino Schulz, Geschäftsführer vom Sansibar Store in Rottach-Egern, bestätigt, dass das Wetter sowohl für die Gastronomie als auch für den Einzelhandel sehr wichtig sei:
Je besser das Wetter, desto besser laufen bei uns die Geschäfte.
Das Konzept seines Stores ist eine Mischung aus Restaurant und Modegeschäft und soll damit Sylter Flair nach Rottach-Egern bringen. Der legendären Sansibar auf Sylt nachempfunden, hat der Gast die Möglichkeit, auf Sylter Sand und Strandkörben die berühmt-berüchtigten Currywürste zu bestellen und nebenbei modische Kleidungsstücke zu kaufen.
„Die Saison beginnt für die Geschäfte eigentlich um Pfingsten herum“, erklärt Schulz und fügt hinzu: „Bei schönem Wetter ist es am Tegernsee fast überall voll, auch in den Hotels“. Da seine Gäste teilweise auch aus München anreisen, spürt auch er die Auswirkungen des Wetters: „Bei den Temperaturen fahren die Münchner nicht raus.“
“Schlechtes Wetter ist immer schlecht”
Auch das Café Aran in Tegernsee ist zur Zeit von sinkenden Besucherzahlen betroffen: „Man merkt schon, dass bei schönem Wetter einfach mehr los ist. Momentan haben wir eher weniger Gäste“, sagt ein Mitarbeiter. La Dolce Vita-Restaurantbesitzer Carmine Merone aus Rottach-Egern hat weniger einheimische Gäste, dafür umso mehr Gäste, die ihren Zweitwohnsitz am Tegernsee haben. „Meine Gäste orientieren sich an ihrer Wetter-App“, sagt er und ergänzt:
Die Prognosen auf den Apps weichen oft um bis zu 50 Prozent von der Realität ab.
Das habe Einfluss auf seine Auslastung. Früher seien die Gäste auch bei „schlechtem“ Wetter gekommen, einfach, weil sie ihre Unterkünfte langfristig gebucht hatten, begründet Carmine Merone das Ausbleiben der Gäste an Regentagen.
Kurzum: Hotels, Gastronomie und Einzelhandel profitieren definitiv von Sonnentagen, aber nicht jede Wolke bedeutet automatisch ein Umsatzminus. Geduld ist angesagt, in der Hoffnung auf eine gewinnbringende Freiluft-Saison.
SOCIAL MEDIA SEITEN