“Ich sah keine andere Möglichkeit”

Gänzlich ohne Kommentare und Diskussion lief gestern Abend der Austritt von Wolf-Hagen Böttger aus der Grünen-Fraktion in Bad Wiessee ab. In einem Statement erklärte er seine Beweggründe.

Im Wiesseer Gemeinderat wurden die Karten neu gemischt / Quelle: Maxi Hartberger

Wie angekündigt ist Wolf-Hagen Böttger gestern aus der Grünen Fraktion im Wiesseer Gemeinderat ausgetreten. Der Physiotherapeut wechselt zur SPD-Fraktion.

Böttger erklärte in der gestrigen Sitzung, dass er diese Entscheidung zum Jahresende getroffen habe. Es habe Unstimmigkeiten in diversen Abstimmungen gegeben. Schon im Frühjahr habe er angekündigt, auszutreten, wenn sich hier nichts ändere.

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Mir ist die Tragweite bewusst, aber ich sah keine andere Möglichkeit.

Nach weiteren Gesprächen mit Johannes von Miller und Karl Schönbauer habe man sich aber friedlich getrennt und wolle weiterhin im Rat das Beste erreichen. Böttger betont, dass er sein Mandat selbstverständlich nicht nieder legen wolle, sondern überzeugt ist jetzt bei der SPD seine Ideen einbringen zu können. „Ich bin dankbar Teil des Gemeinderats zu sein und bei Entscheidungen mitwirken zu können.”

Damit wächst die SPD-Fraktion von vier auf fünf Plätze an. Die Grünen sind mit von Miller und Schönbauer nur noch zu zweit und schrumpfen demzufolge von einer Fraktion zu einer Gruppe. Die Ausschüsse wurden neu berechnet. Die Sitzverteilung bleibt hier aber wie bisher. Böttger wird Plätze der SPD in zwei Ausschüssen übernehmen.

Ursprünglicher Artikel vom 20.Januar 2022 mit der Überschrift: „Und dann waren es nur noch zwei…“

Es ist noch nicht einmal Halbzeit in der Wahlperiode des Wiesseer Gemeinderats und schon gibt es den ersten Wechsel eines Mitglieds. Wolf-Hagen Böttger wechselt mit sofortiger Wirkung in die SPD-Fraktion. Zu seinen Beweggründen wollte er im Vorfeld der Ratssitzung nichts sagen.

Robert Kühn, Bürgermeister (SPD) dazu: “Wir haben ihn gern aufgenommen. Wir sind er Meinung, dass er gut zu uns passt.” Auch für Florian Sareiter ist entspannt: “Solange ein Wechsel geräuschlos vonstatten geht und nicht für Unfrieden im Gesamtgemeinderat und zu Verschiebungen der Ausschussgrößen sorgt, ist das unproblematisch.” Das allerdings könnte noch zu Diskussionen führen. Der Bürgermeiste hätte vielleicht eine muntere Diskussion am heutigen Abend erleben können, weilt aber noch im Urlaub.

Wechsel in andere Fraktionen sind nicht neu im Tal. Peter Friedrich Sieben (wer erinnert sich noch?) stieg vor neun Jahren nach einer Intrigenposse aus der CSU Tegernsee aus, Ex-Bürgermeister Janssen wechselte seine Parteizugehörigkeit wie Elizabeth Taylor die Ehepartner.

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