An der Ampel an der Kreuzstraße sind sicher viele von uns schon einmal gestanden. Der eine nur für kurze Zeit, bis die Ampel grün wurde. Viele andere länger. Denn oft ist an der Kreuzung Stau – vor allem an sonnigen Wochenenden morgens in Richtung Tegernseer Tal.
Nachmittags und abends gestaltet sich die Situation gleich – nur genau andersherum. Der Stau zieht sich dann bis ins Tal.
Kreisverkehr oder Softwareoptimierung?
Zur Lösung der “Kreuzstraßenprobleme” wird immer wieder ein Kreisverkehr an der Stelle ins Spiel gebracht. Für die einen die einzige Möglichkeit auf Besserung. Für die anderen nur die Verlagerung des Staus weiter in Richtung Tal.
Dabei würden schon kleine Optimierungen an der Ampelanlage helfen, sagt der Gmunder Gemeinderat Anton Grafwallner. Eine intelligente Schaltung ist zumindest eingebaut. Das Straßenbauamt Rosenheim hat das bereits vor einigen Jahren installieren lassen.
Allerdings kommt es bei der Schaltung für Linksabbieger aus Richtung München immer wieder zu Unzulänglichkeiten, wie Grafwallner berichtet: “Wenn kein Verkehrsteilnehmer auf dem Abbiegestreifen steht, müsste die Ampel den Abbiegevorgang überspringen und direkt mit der nächsten Grünphase starten.”
Dadurch würde ein Zeitverlust von bis zu 13 Sekunden enstehen. “Diesen Fehler wollte das Straßenbauamt bereits vor eineinhalb Jahren beheben”, so der Verkehrsexperte. Doch der Umschaltfehler tritt immer wieder auf. Für Grafwallner steht fest: “Nachjustiert worden ist die Ampel deswegen nicht. Und das ist ein relativ großes Ärgernis.”
Das 13-sekündige Zeitfenster, welches laut dem Gmunder Gemeinderat immer wieder unnötig anspringt, würde in etwa sechs Fahrzeugen entsprechen, die die Kreuzung in dieser Zeit ohne Probleme passieren könnten.
Die Folge wäre, dass mögliche Staus kürzer ausfallen könnten oder gar nicht erst entstehen müssten. Das würde für alle eine Zeitersparnis darstellen und nicht zuletzt auch der Lebensqualität zugute kommen. Weniger Stau bedeutet auch weniger Lärm- und Umweltbelastung.
Auslöser für Umschaltprobleme
Für das zuständige staatliche Rosenheimer Bauamt ist das Problem, falls denn eines bestehen sollte, derzeit nicht nachvollziehbar. Auf Nachfrage bestätigt Bauoberrätin Eva Weber, dass die gesamte Ampelanlage verkehrsabhängig über Induktionsschleifen und Kameras gesteuert wird.
Die Anlage wurde erstmals 1991 errichtet. Im April 2011 wurden aufgrund von Meldungen (u. a. der Tegernseer Stimme) über Störungen die älteren Videokameras gegen neuere, dem Stand der Technik entsprechende Kameras ausgetauscht.
Die letzte Störung der Anlage stammt aus September 2011. Damals wurden aufgrund eines Softwarefehlers immer wieder Grünphasen ausgelöst – auch wenn kein Fahrzeug wartete. “Dies haben wir nach Kenntnis der Störung sofort beseitigt.”
Mittlerweile müsste die Kreuzung laut dem Straßenbauamt allerdings einwandfrei laufen. Das bedeutet, wenn kein Auto wartet, wird die Grünphase planmäßig übersprungen. Eigentlich. Denn laut Weber kann es dennoch zu Problemen kommen. Vor allem Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern führe immer wieder zu Störungsmeldungen.
Oft werden die Induktionsschleifen der Linksabbieger vom Gegenverkehr und von abbiegenden Fahrzeugen überfahren (Kurve schneiden). Dies wurde leider an besagter Ampel bereits beobachtet.
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