Unsere wahre Weihnachtsgeschichte 2019

Vor vier Wochen wurde unsere Kollegin Nicole bei einem Unfall schwer verletzt. Sie ist die Mutter von drei Kindern. Viele Operationen später kann sie Weihnachten daheim verbringen. Uns fällt da einiges auf.

Das ist unser Bild des Jahres

An einem Nachmittag im November kollidieren zwei Autos auf der Tölzer Straße. Dabei wird Nicole, auf einem Bürgersteig stehend, zwischen zwei Autos eingeklemmt. Die Verletzungen sind gravierend. Minutenlang muss unsere Kollegin bei vollem Bewusstsein die Situation ertragen, bis ein Hubschrauber sie nach Harlaching in die Unfallklinik bringt.

Wir müssen in der TS immer wieder über Unfälle schreiben. Noch am Tag von Nicoles Unfall stirbt eine Frau in Bad Wiessee. Ein Autofahrer hat sie angefahren. Nach der Berichterstattung sind die Opfer solcher Unglücke aus dem Licht der Öffentlichkeit verschwunden, mit ihrem Leid allein. Nun aber, mit Nicole aus dem eigenen Team, sehen wir jeden Tag, welch‘ eine Odyssee, welche Herausforderungen auf die Opfer nach der Katastrophe warten. Wir erleben eine hochprofessionelle medizinische Versorgung, die, das kann man sagen, wenn man schon andere Länder erlebt hat, zu den Besten der Welt gehört. Dieser Unfall, in einem Land nur vielleicht fünfhundert Kilometer entfernt, hätte andere Konsequenzen gehabt.

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Für uns das Bild des Jahres

Wir erleben die Ordnung des Chaos durch den Ehemann, dem gar nichts anderes übrig bleibt, der die Organisation neben seinem Beruf zwangsläufig allein am Hals hat. Wir erleben die Hilfsbereitschaft von vielen, wie auch die unpassenden Kommentare weniger. Aber vor allem erleben wir unsere Kollegin und Freundin tapfer, mutig und extrem dickköpfig dem Schicksal gegenüber. Aber wer drei Kinder in die Welt gebracht hat, hat Schmerzen schon ertragen und ist ein Steher. Die meisten Männer… nun, das ist ein anderes Thema.

Hilfe anzubieten, Mitleid zu zeigen ist das eine, Hilfe auch durchzuführen, macht in solchen Situationen ein Unterschied. Die Ärzte schaffen es, Nicole schafft es, zu Weihnachten nach Hause zu kommen. Wir bekommen, so ist das in einer digitalen Welt, in einer WhatsApp-Gruppe ein fröhliches Bild von ihr geschickt, im Rollstuhl umgeben von ihren Kindern. Für uns alle ist es das Bild des Jahres, völlig subjektiv, völlig parteiisch – für uns völlig richtig.

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