Unterbringung von Flüchtlingen: Preysing wirft Medien Stimmungsmache vor

In einer heute versendeten Pressemitteilung hat der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing die Berichterstattung über die Unterbringung von Asylanten in der Tegernseer Zeitung und der Tegernseer Stimme scharf angegriffen.

Die „derzeitige Berichterstattung beziehungsweise Meinungsmache“ in den verschiedenen Medien sei für ihn nicht mehr nachvollziehbar. Den Lesern, so Preysing weiter, würde suggeriert, dass das Tegernseer Tal und insbesondere die Gemeinde Gmund sich weigert, Unterkünfte für Asylanten zur Verfügung zu stellen.

Grundsätzlich ist dazu zu bemerken, dass der Landkreis Miesbach 17 Gemeinden umfasst, von denen derzeit 7 Gemeinden Asylanten aufgenommen haben. Dies bedeutet, dass in 10 Gemeinden keine Asylanten untergebracht sind. Dies betrifft z. B. auch die größte Gemeinde im Landkreis. Warum dann seitens der Medien ausgerechnet das Tegernseer Tal als Negativbeispiel herausgestellt wird, ist mir rätselhaft.

Die Gemeinde habe, so Preysings Argumentation, jahrzehntelang zahlreiche Aussiedler und später Asylbewerber in Moosrain (hier ein Artikel aus dem vergangenen Jahr) untergebracht. Bis vor Kurzem hätten „noch zahlreiche Asylbewerber“ in Gmund gelebt.

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Ein Bild aus Moosrain aus dem Juli 2012. In dem Gebäude sind mittlerweile keine Asylbewerber mehr untergebracht.
Ein Bild aus Moosrain aus dem Juli 2012. In dem Gebäude sind mittlerweile keine Asylbewerber mehr untergebracht.

Dass das nicht ausreichend klar gemacht wird, wurmt den Gmunder Bürgermeister, der in seiner Pressemitteilung (hier zum nachlesen) explizit die Berichterstattung in der Tegernseer Stimme kritisiert.

Eine Kritik, die für Gerhard Brandl, stellvertretender Pressesprecher des Landratsamtes einigermaßen überraschend ist:

Wir sind froh, dass die Medien das Thema aufgegriffen haben. Speziell über die Berichterstattung zum Asylverfahren können wir nichts Negatives sagen. Es ist aus meiner Sicht nicht einseitig, sondern korrekt dargestellt. Ich kann auch nicht erkennen, dass das Tegernseer Tal durch die Berichterstattung negativ dargestellt wird.

Durch die Hinweise der Medien, so Brandl weiter, habe man mittlerweile einige Unterbringungsangebote von privater Seite bekommen. Für die nächsten Tage stehen nun Ortsbesichtigungen in den bisher angebotenen Objekten durch das Bauamt an.

Dieses wird dann die Tauglichkeit der Räume überprüfen. Zu den genauen Zahlen und ob es noch notwendig ist, die Flüchtlinge in den Landkreisturnhallen unterzubringen, will sich das Landratsamt kommende Woche äußern.

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