Unterwegs mit drei Eseln und einem Muli

Mit ‘nem Esel an der Hand geht’s über Stock und Stein. Andreas Vogt bietet in seinem “Eseltreff” in Rottach exakt das an. Doch wie kam es dazu und stimmt es, dass die Esel einmal einen Rottweiler verjagten und anschließend eine Spritztour über die B 318 hinlegten?

Gassi gehen mit Esel – auf jeden Fall einen Versuch wert. / Quelle: Karin Sommer

Vor einiger Zeit war Andreas Vogt mit seinen beiden Eseln unterwegs. Schon damals spielte er mit dem Gedanken Eselwanderungen für Groß und Klein zu veranstalten, erzählt er gelassen. Bei der Wanderung traf er dann auf eine kleine Familie. Vater, Mutter, Kind.

Das Kind war schlecht gelaunt, der Vater war gestresst, weil das Kind nicht so recht wollte. Und die Mutter war genervt, weil Vater und Kind schlecht drauf waren. “Ich bin dann einfach hingegangen und hab den beiden jeweils einen Esel an die Hand gegeben. Dem Kind den etwas Gemütlicheren, und dem Vater den etwas Schnelleren”, erklärt Vogt die Anfänge seiner Eselwanderungen. Und mit den Eseln an der Hand wurde schließlich aus einem anstrengenden, stressigen Aufstieg ein angenehmer, erholsamer Familien-Wandertag.

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Auch einige Yaks und Wasserbüffel hält Vogt – nicht zum spazierengehen, sondern zur Landschaftspflege / Quelle: Karin Sommer

Vom Junggesellenabschied bis zum Familienwandertag. Eselwanderungen sind für alle etwas, meint Vogt. Nach ein paar Striegeleien und einer kurzen Einweisung kann’s dann auch losgehen. Ob man auf einer vorprogrammierten Route oder auf einer eigenen losmarschiert, darf man sich selbst aussuchen.

Geritten wird aber nicht. Die Tiere werden an die Leine genommen. Der Mensch gibt die Richtung vor und der Esel bestimmt wie schnell es voran geht. Für Termine und Preise sollte man sich am besten an Andreas Vogt direkt wenden. Hier geht’s zur Facebookseite.

Derzeit hält er drei Esel und ein Muli. Ludwig, der Katalane, Ally, die Muli, Dumbledore, der irische Esel und Caruso, ein gemeiner Hausesel. Dazu kommen noch zwei Wasserbüffel, 26 Yaks, zwölf Ziegen und natürlich ein Kater.

“Der Mensch bestimmt die Richtung, der Esel die Geschwindigkeit” / Quelle: Karin Sommer

Mit den Wasserbüffeln, Yaks und Ziegen wird nicht Gassi gegangen. Die hält Vogt nämlich zur Landschaftspflege, oder wie der Hochdeutsche sagen würde: “als Rasenmäher”. Vogt erzählt:

Die letzten drei Jahre haben wir mit den Yaks den Sonnenbichl beweidet. Das hat gut funktioniert und ist obendrein schonend für die Tierwelt.

Da die Tiere nicht ganz so schnell wie Maschinen arbeiten, haben Frösche und Co. nämlich genügend Zeit sich sicher aus dem Staub zu machen, erklärt Vogt weiter.

Wie zwei Esel einen Rottweiler in die Flucht schlugen

Zum Schluss verrät Vogt noch eine Anekdote aus dem Esel-Alltag. Bei seinen Wanderungen darf einer der Esel immer frei laufen. Eines Tages trafen sie auf eine Wanderin mit ihrem Rottweiler, erzählt Vogt. Der Hund war nicht angeleint und laut Vogt konnte man schon von weitem erkennen, dass die Frau ihren Vierbeiner nicht unter Kontrolle habe. Es kam wie es kommen musste.

Der Hund rannte Richtung Esel. “Esel sind aber keine Fluchttiere”, so Vogt etwas schadenfroh. Mit dem sturen Esel konnte der Hund nur schlecht umgehen. Und am Schluss flüchtete der Rottweiler vor dem großen Grauen mit den braunen Augen. Schluss war aber noch lange nicht.

Man merke – Esel sind keine Fluchttiere / Quelle: Karin Sommer

Währenddessen hatte sich der zweite Esel losgerissen und sich auf den Weg zu seinem Freund gemacht. Nachdem der Hund abgewehrt wurde, liefen die beiden zurück zu Andreas Vogt. Stehen blieben sie aber nicht. Nein, es ging weiter Richtung B 318. Glücklicherweise, und dank eines Busfahrers, der den Verkehr etwas regelte, wurde keines der Tiere verletzt. Und auf der anderen Straßenseite, am gegenüberliegenden Feld war dann aber wirklich Schluss.

 


 

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